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Japan entzieht Atomfirma Lizenz

TOKIO ap ■ Ein halbes Jahr nach dem schwersten Atomunfall in der japanischen Geschichte hat die Regierung in Tokio der Firma JCO die Betreiberlizenz für die Uranaufbereitungsanlage Tokaimura entzogen. Ministerpräsident Kaizo Obuchi betonte, dass JCO die Verantwortung für den Unfall vom 30. September 1999 trage. Damals waren ein Arbeiter getötet und zwei weitere gesundheitlich schwer geschädigt worden, nachdem JCO Verfahrensvorschriften ohne Absprache mit der Atomaufsicht geändert hatte. Über 400 Anwohner wurden einer hohen Strahlendosis ausgesetzt. Die Maßnahme wird sofort gültig. Am Montag hatte die Regierung eingeräumt, zu langsam auf das Unglück reagiert zu haben. Informationen über den Vorfall seien nicht rasch genug gesammelt und zu spät an die lokalen Behörden weitergeleitet worden, hieß es in einem Bericht.

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