: Jahresrückblick Literatur von: Tania Martini
Tania MartiniRedakteurin für das Politische Buch
Sibylle Berg: „GRM – Brainfuck“ (KiWi). Krass, sarkastisch, brutal: realitätsnah. Sibylle Berg ist so zärtlich in ihrem Hass wie sonst niemand. Eine Handgranate fürs deutsche Mädchen-Buben-Feuilleton. Big love.
Jeffrey Herf: „Unerklärte Kriege gegen Israel“ (Wallstein). Die Lektüre von Herfs hervorragender Studie ist vor allem jenen zu empfehlen, denen skurrilerweise linker Antizionismus noch immer als Antifaschismus gilt.
Sophie Calle: „Das Adressbuch“ (Suhrkamp). Ein Skandalbuch in Frankreich: Calle findet auf der Straße ein Adressbuch und möchte alle Menschen treffen, die darin vorkommen. Upper-Retro-Stalking, total humorfrei.
Michael Darling: „Virgil Abloh“ (Prestel). Laut Le Monde muss man isoliert sein, um Virgil Abloh nicht zu kennen. Die Kunst- und Modewelt feiert ihn längst als Heiland. Ein beeindruckendes Buch, das sein vielfältiges Schaffen zeigt.
Alina Bronsky: „Der Zopf meiner Großmutter“ (Tacheles). Rois liest Bronskys lustig-tragischen, psychologisch genialen Roman über das Terrorregime einer älteren Dame. Unfassbar gut! Und ein tolleres Weib als die Rois gibt es sowieso nicht.
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