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Jacobs mit Milka-Eis

■ Standort Holzhafen unsicher / Bilanz '91 positiv

Als „erfolgreichstes Jahr in der Unternehmensgeschichte“ bezeichnet die Jacobs Suchard Erzeugnisse GmbH und Co. KG, Bremen, die Entwicklung im Geschäftsjahr 1991. Die Gewinnentwicklung sei „zufriedenstellen“, genauer wollte Deutschland-Geschäftsführer Götz-Michael Müller auf der Bilanzpressekonferenz nicht werden.

Für das Jahr 1992 stehe die Konsolidierung der Integration der Jacobs Suchard in die zum Philip Morris Konzern gehörenden Kraft General Foods International (KGFI) an. Gleichzeitig wird das von Kraft geführte Kaffee-Geschäft inzwischen vollständig von der Jacobs Suchard Gruppe wahrgenommen.

Unter „Konsolidierung“ fällt auch die Bereinigung der Verteilung der Gruppe auf drei Standorte in Bremen. Vermutlich den Standort im Holzhafen wird Jacobs zumindest für die Verwaltung der Unternehmensgruppe aufgeben. Die sollte „lieber in der Langemarckstraße“ konzentriert werden, meinte Müller. Jacobs hat zudem Produktionsanlagen in Hemelingen.

Der Umsatz des Unternehmens steigerte sich um über neun Prozent auf 3,249 Milliarden DM (Vorjahr: 2,955). Das erhöhte Volumen von rund zehn Prozent geht dabei auf die positive Geschäftsentwicklung in den neuen Bundesländern zurück. Im Süßwarenbereich sind dort die teuren Jacobs-Markenartikel noch nicht so gefragt. Mit der Marke „Tobler“, die als Schokolade im Westen seit Jahren aus dem Markt genommen wurde, will Jacobs demnächst eine Billigmarke gezielt in den neuen Bundesländern ins Rennen schicken.

Neu auf den Markt geht Jacobs in Zusammenarbeit mit Schöler- Eis jetzt mit einer „Lila Pause Eis-Creme“. Hier erhofft sich aufgrund des eigenen Marken- Namens, den Vorsprung des Konkurrenten „Mars“ bald aufzuholen. „Mars“ war als erster den Weg der Süßwarenhersteller in die Eistruhen gegangen.

In Nordrhein-Westfalen will die Kaffee-Abteilung, mit 65 Prozent Geschäftsanteil für die Jacobs-Suchard-Gruppe doppelt so bedeutsam wie der Süßwaren-Bereich, mit einem „Krönung-Instant“-Produkt den dynamischen Markt löslicher Kaffee-Sorten zu testen.

Jacobs arbeitet weiter an der Reduktion der Verpackungsmaterialien. Nachdem schon 1989 die Menge der „Um-Verpackungen“ um ca. 50 Prozent reduziert worden war, ist nun auch der Plastik-Anteil an der Kaffee-Innenverpackung erheblich reduziert worden. Das Papier um den „Lila Riegel“ sei zu 100 Prozent recyclebar, versicherten die Firmenvertreter.

Jacobs Suchard beschäftigt derzeit in der BRD 4000 Menschen, in Bremen 1700. K.W.

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