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Italiens PDS siegessicher

■ Ex-Kommunisten unterstützen breites Mitte-Links-Bündnis für die Wahlen

Rom (dpa) – Die italienische Linksdemokratische Partei (PDS) hat Silvio Berlusconi den Kampf angesagt und dessen Herausforderer Romano Prodi als Spitzenkandidat eines breiten Mitte-Links- Bündnisses für die nächste Wahl ins Rennen geschickt. „Wir sind bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen“, rief PDS-Chef Massimo D'Alema unter dem Beifall der 1.500 Delegierten zum Abschluß des PDS-Parteitages am Samstag in Rom.

Prodi, 55jähriger Wirtschaftsprofessor aus Bologna, hatte Ende der 70er Jahre für die Christdemokraten als Industrieminister im Kabinett gesessen und sich erst im Februar dieses Jahres in der Politik zurückgemeldet. Schon bei den Regional- und Kommunalwahlen Ende April setzte sich Prodis neue Bewegung überraschend klar im zweiten Wahlgang gegen Berlusconi durch. Die PDS, 1991 als Nachfolgeorganisation der Kommunistischen Partei Italiens gegründet, ist die größte Partei in diesem Bündnis.

An die Adresse von Ex-Ministerpräsident Berlusconi sagte Prodi in seiner Rede: „Das Europa der Finanzen glaubt an uns, nicht an einen unkundigen Anhänger der freien Wirtschaft.“ Berlusconi predige freie Wirtschaft, lasse aber keine Taten folgen. „Ich brauche niemand, der mich anschmiert, schon gar nicht jemanden, dessen Auffassung von Demokratie die Bürger außen vor läßt“, sagte Prodi. Der SPD-Vorsitzende Rudolf Scharping hob als Gastredner auf dem Parteitag die gemeinsamen politischen Ziele der PDS und der europäischen Sozialdemokraten hervor.

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