Istanbuler Attentäter sollen PKK angehören: Anschlag angeblich aufgeklärt
Türkische Behörden nehmen zehn Verdächtige fest, denen sie Beteiligung am Istanbuler Attentat vorwerfen. Laut Innenminister sollen sie der kurdischen Arbeiterpartei PKK angehören.
ISTANBUL dpa Knapp eine Woche nach dem Terroranschlag von Istanbul, bei dem 17 Menschen getötet und mehr als 150 verletzt wurden, hat die türkische Polizei zehn Verdächtige festgenommen. Acht von ihnen wurden in Untersuchungshaft genommen, berichteten türkische Medien am Sonntag. Bei dem Anschlag in einer Fußgängerzone im europäischen Stadtteil Güngören waren am Sonntag vor einer Woche zwei Bomben kurz nacheinander gezündet worden. Unter den Todesopfern waren mehrere Kinder und eine hochschwangere Frau. Es war der schwerste Terroranschlag in Istanbul seit fünf Jahren.
Noch vor der Vorführung der Verdächtigen beim Haftrichter hatte Innenminister Besir Atalay verkündet, die Tat sei "auf der Grundlage sicherer Beweise und Erkenntnisse, die keinen Zweifel zulassen, aufgeklärt". Ein "Großteil der Täter" sei gefasst, sagte der Minister am Samstag. Der Anschlag sei "das Werk der separatistischen Terrororganisation mit Blut an den Händen", sagte Atalay, ohne die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK) beim Namen zu nennen. Nach Angaben des Ministers wird den Festgenommenen noch ein weiterer Anschlag auf einen Teegarten zur Last gelegt, bei dem Mitte Juni - ebenfalls im europäischen Teil Istanbuls - zehn Menschen verletzt worden waren. Von den 154 Verletzten des Anschlags von Güngören werden laut Atalay noch 27 im Krankenhaus behandelt.
Die PKK, die seit den 80er-Jahren für eine kurdische Autonomie im Südosten der Türkei kämpft, hatte gleich nach dem Anschlag jegliche Beteiligung bestritten. Sie wird nicht nur von der Türkei, sondern auch von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft. Dem fast drei Jahrzehnte alten Konflikt sind weit mehr als 35.000 Menschen zum Opfer gefallen.
Bei Kämpfen im Südosten der Türkei wurden unterdessen acht PKK-Mitglieder und fünf Sicherheitskräfte getötet. Die Gefechte hatten Samstag begonnen, als kurdische Rebellen in der Provinz Sirnak auf eine Gruppe bewaffneter Dorfschützer schossen und fünf von ihnen töteten. Bei der daraufhin eingeleiteten Militäroperation im Grenzgebiet zum Irak wurden acht PKK-Kämpfer getötet, berief sich NTV am Sonntag auf die Armeeführung.
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