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Archiv-Artikel

Ist Radio Bremen mehr als Intendantenfunk? Radio Glässgen

Wenn ein Sender wie Radio Bremen über eigene Interessenlagen berichtet, dann hat das immer ein Geschmäckle. Dass der Intendant persönlich diese Berichterstattung steuert, zeigt, wie wenig dann die „innere Pressefreiheit“ gilt. Dass die Position der „Freien“ und der Redakteursausschuss gestärkt wird, dass dürfen Journalisten dann nicht positiv vermelden. Zum Beispiel. Und der Chef als Gast im Studio muss keine kritische Nachfragen fürchten.

Kommentar von Klaus Wolschner

Geradezu grotesk wird es, wenn der Intendant unwidersprochen über die geplante Qualifizierung der Rundfunkräte lamentiert. Offenbar liebt er ein großes, wenig professionell arbeitendes Gremium, das ihm wenig hineinreden kann.

Aber wenn Radio Bremen nach derselben Logik funktioniert wie private Medienunternehmen, dann verschärft das die Frage, warum wir dafür Gerätegebühren zahlen müssen. Insbesondere den jüngeren Generationen, die mit dem Privatfernsehen aufgewachsen sind, ist das kaum noch vermittelbar: Wieso rechtfertigt eigentlich „bremen4“ Gebühren und „Energy“ oder „ffn“ nicht?

Die Vorgabe der EU, dass sich die öffentlich-rechtlichen Sender deutlich von Privaten unterscheiden müssen, um ihre Subventionierung zu rechtfertigen, ist ein Stück Lebensrettung des Systems.