■ Ist Fußball blöd?: „Mein Sohn soll lieber Blockflöte spielen“
Kordula Koller, Architektin, 33 Jahre
Ich bin berufsbedingt ein Fan vom VfL Wolfsburg. Wenn der Verein in die erste Liga kommt, wird in Wolfsburg, was auch meine Heimatstadt ist, ein neues Stadion gebaut. Das wäre eine tolle Architekturaufgabe. Eigentlich weiß ich nicht mal, wie viele Spieler in einer Mannschaft sind. Sport ist sowieso Mord. Wenn mein Sohn mal größer ist, soll er nicht Fußball spielen. Blockflöte wäre mir lieber.
Heiko Rawolle, Schüler, 14 Jahre
Ich sehe mir viel Fußball im Fernsehen an und bin seit zwei Jahren ein Fan von Kaiserslautern. Zuerst war ich für den KSC, weil meine Freunde plötzlich Bayern-Fans wurden, denen wollte ich eins auswischen. Inzwischen bin ich von Kaiserslautern absolut überzeugt. Berliner Kicker würde ich mir nur ansehen, wenn sie gegen den KSC spielen. Aber bis in die erste Liga kommen die sowieso nie.
Thomas Saure, Ingenieur, 31 Jahre
Das Uninteressanteste, was es an Fußball in diesem Land gibt, sind die Berliner Vereine. Die sind dermaßen krisengeschüttelt, daß sie auch die nächsten fünf Jahre nicht hochkommen werden. Ich bin natürlich ein Anhänger von Borussia Dortmund, weil die dieses Jahr Deutscher Meister werden. Schließlich möchte man immer da sein, wo die Spitze ist und die Tore fallen.
Erika Klausing, Büroassistentin, 29 Jahre
Formel eins ist für mich die perfekte Kombination aus Sport, gutaussehenden Typen und schnellen Autos. Ich lasse mir kein Rennen mit Michael Schumacher entgehen. Der ist wirklich sehr sympathisch, aber leider verlobt. Da hat es keinen Zweck, Briefe zu schreiben. Fußballer finde ich völlig unattraktiv, aber bei Andre Agassi, dem Tennisspieler, bleibe ich auch vor der Glotze hängen.
Detlef Schütze, Vertreter, 32 Jahre
Leben und leben lassen, das ist mein sportliches Credo. Ich gehe dreimal wöchentlich ins Fitneßstudio, um Körperbewußtsein zu entwickeln. Außerdem: Wenn man von den Damen einiges erwartet, muß man sich auch selbst pflegen. Nichts gegen Fußball, aber ich finde es absurd, wieviel Jack White in Tennis Borussia reinbuttert, und es kommt doch nichts dabei raus. Völliges Mißmanagement.
Mario Perschke, Kaufmann, 30 Jahre
Fußball ist blöd. Zwanzig erwachsene Menschen rennen hektisch hinter einem Ball her – einfach bescheuert. Ich halte auch nichts von Sport-Fernsehen. Meine Frau guckt pausenlos Tennis, jetzt habe ich mir einen Zweitfernseher zugelegt. Ich gehe ab und zu reiten. Dabei geht es mir weniger um Fitneß, sondern ums Naturerlebnis. Wenn es dem Pferd zuviel wird, ziehe ich es auch gern hinter mir her.
Umfrage: Simone Miller
Fotos: Annette Hauschild/Z 21
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