nachtrag : Israelische Quelle
Matthias Küntzels Essay „Ein deutsches Schweigen“ über die antijüdische Politik der Hamas und ihre Rezeption in der deutschen Linken im taz.mag der vergangenen Woche löste einigen Widerspruch aus. So schreibt Eberhard Quast aus Hamburg unter anderem: „Es wird von Küntzel mit einer ‚Charta der Hamas‘ von 1988 argumentiert, um die Dämonisierung der Juden als ‚Weltübel‘ und ihre Berufung auf die ‚Protokolle der Weisen von Zion‘ zu dokumentieren. Die Zitate sind zweifellos erschreckend und gehen weit über den gewöhnlichen arabischen Antizionismus hinaus. Aber woher kommen diese Zitate? Auf der offiziellen (englischsprachigen) Website der Hamas wird ihre historische Entwicklung nachgezeichnet. Von einem Gründungsdokument oder einer für die Mitglieder verbindlichen Charta ist dort nicht die Rede – es wird nur von einem wichtigen Dokument gesprochen, das der spirituelle Führer der Hamas, Scheich Ahmat Jassin, 1992 in israelischer Haft veröffentlichte. Küntzel verweist auf den Ursprung dieser ‚Charta‘: Sie ist veröffentlicht auf einer Website des israelischen Informationsministerium (www.palestinecenter.org) und hat von dort ihren Weg in die Welt und in das argumentative Arsenal bundesdeutscher ‚linker‘ Bellizisten gefunden.“