Am Samstag 3.1.2009 fand eine ähnliche Demonstration in München statt, zu der die palästinensische Gemeinde aufgerufen hatte.
Während der Demonstrationszug durch den Münchner Altstadtring, stellten sich drei pro-israelitische Mitbürger am Platz der Opfer des Nationalsozialismus und warteten amüsiert mit Israel-Fahnen um von den Demonstranten tätlich angegriffen zu werden. Dies geschah glücklicherweise trotz des unternommenen Versuchs seitens ein Paar Demonstranten, durch den Einsatz der Polizei und der anschließenden Verhaftung eines Demonstranten nicht.
Man lasse die Frage nach Bewertung dieser Tat beiseite. Um die Aggression, die diese Demonstranten aufwiesen -mit der offensichtlich die pro-israelitischen Mitbürger gerechnet hatten- zu verstehen, möge man sich erst in deren Lage versetzen.
Ein beachtlicher Teil der Demonstrierenden weist einen Migrationshintergrund genau aus dieser betroffenen Region auf.
Wenn nun möglicherweise das Leben eigener Familienmitglieder und zugleich sowohl ideelle als auch materielle Existenzen auf dem Spiel stehen -übrigens eine durchaus vergleichbare Situation, mit der was den Juden einst geschah- ist es durchaus verständlich, dass die Existenz erhaltende Libido das Über-Ich verschluckt und Menschen zu unmoralischen Taten greifen lässt. "Erst kommt das Fressen, dann die Moral!", sei hierzu von Bert Brecht zitiert.
Israel tut derzeit in einer sehr gewiefteren Form und mit dem Vorteil des Arguments sich auf ihre Vergangenheit berufen zu dürfen, eben das, wozu Deutschland nicht mehr schweigen wollte.
In dieser Hinsicht halte ich, unter Beachtung der historischen Verantwortung, die die Bundesrepublik auf sich lädt, für notwendig ebendiese Verantwortung nicht nur pro-israelitisch zu interpretieren, sondern sie in ihrem humanistischen Ansatz zu begreifen. Sowas darf nirgends wieder geschehen. Am allerwenigsten in und durch Israel.
Daher halte ich auch die Tat der Duisburger Polizei für gerechtfertigt und gar lobenswert, die Eskalation vermieden zu haben und der weitgehenden friedlichen Natur dieser Versammlung unter freiem Himmel beigetragen zu haben.
Den Vergleich im ersten Satz dieses Artikels für äußerst unangebracht. Ferner finde ich die Rationalisierung und euphemistische Darstellung der israelischen bzw. pro-israelitischer Taten, die derzeit durch den westlichen Medien geschieht disinformativ und nicht mit dem Wesen einer freien Presse vereinbar.
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