: Ismus-Falle
Betr.: „Muslime unter Generalverdacht“, taz nord vom 22. 3. 06
Bei allem Verständnis für ein behördenübergreifendes Maßnahmenbündel zur Abwehr islamistisch motivierter Gewalttaten: Hier hat sich die Hamburger Innenbehörde in der Ismus-Falle verfangen. Angst vor Terrorismus und Extremismus sowie Nicht-Verstehen von Fundamentalismus und Islamismus mündeten in Alarmismus, Aktionismus und Scheuklappismus – frei nach Lenin: Misstrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Von der Aufgabe Gefahrenabwehr besessen haben der Innensenator und seine politischen Planer offensichtlich einen Tunnelblick entwickelt. Die von der taz gemeldete Gleichsetzung von „Islamisten“ und „Terroristen, die auf islamistischer Basis“ agieren, ist nicht nur ein unverzeihlicher Fauxpas, sondern Ergebnis dieses zwangsläufig zu Fehlern führenden Tunnelblicks. Hier gilt es nachzubessern. HOLGER GUNDLACH, Hamburg