: Irans Chefjurist gegen Rudi Carrell
Berlin (dpa/taz) - Rudi Carrell muß aufpassen. Der oberste Richter Irans, Ayatollah Ardabili, ist auf ihn aufmerksam geworden. Trotz der formellen Entschuldigung Carrells wegen seiner „Tagesshow“, durch die sich Religionsführer Khomeini beleidigt fühlte (taz v. gestern), fuhr der Chefjurist gestern schweres Geschütz gegen den Showmaster auf: Der Fernsehspot sei ein „von Zionisten ausgehecktes Komplott“. Die iranischen Zeitungen forderten gestern erneut Repressalien und Zwangsmaßnahmen gegen die Bundesrepublik. Nach der Ausweisung zweier ranghoher Angehöriger der bundesdeutschen Botschaft, der - noch nicht offiziell unterzeichneten - Verfügung zur Schließung des Teheraner Goethe–Instituts sowie den neuerlichen Attacken aus dem Iran, beschränkte sich die Bundesregierung gestern nicht mehr auf Worte des Bedauerns über die Fernsehsendung. Das Auswärtige Amt wies den iranischen Botschafter Salari darauf hin, daß die Verschlechterung der Beziehungen für beide Seiten unangenehm werden könne, und daß sich die Bundesregierung für die Irritationen nicht verantwortlich fühle.
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