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Irangate–Enthüller in Beirut angeschossen

Beirut (ap) - Auf den Herausgeber des libanesischen Wochenblattes Asch Schiraa, Hassan Sabra, ist am Montag morgen in Westbeirut ein Mordanschlag verübt worden. Mit einer Veröffentlichung des Blattes war im vergangenen November die Affäre um die geheimen Waffenverkäufe der USA an Iran aufgedeckt worden. Wie die Polizei in der libanesischen Hauptstadt mitteilte, wurde Sabra, der sich in Begleitung seiner Tochter auf dem Weg in die Redaktion befand, von einem mit zwei Männern besetzten Motorrad aus angeschossen. Er wurde sofort in die Klinik der Amerikanischen Universität Beiruts gebracht. Sabras zwölfjährige Tochter Nisrin blieb unverletzt. Sabra, einem Schiiten, werden gute Kontakte zu dem iranischen Ayatollah Hussein Montaseri nachgesagt, dem designierten Nachfolger des greisen Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Khomeini. Montaseri gilt als Kritiker von Parlamentssprecher Haschemi Rafsanjani, der in das Waffengeschäft verwickelt war. Sabra, der sich selbst als linken Nasseristen bezeichnet, soll sich wegen seiner Kritik am Untergrundkampf der proiranischen Hizbollah (Partei Gottes) in fundamentalistischen, proiranischen Kreisen Libanons viele Feinde gemacht haben.

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