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Irakische Opposition gegen Reparationsforderungen

München (dpa) — Die irakische Opposition lehnt Schadenersatzforderungen der Alliierten an Bagdad aus dem Krieg um Kuwait generell ab. Die im „Obersten Rat der Islamischen Revolution im Irak“ zusammengeschlossenen Oppositionsgruppen betonten am Mittwoch in einer in München verbreiteten Erklärung, das irakische Volk habe unter der Diktatur Saddam Husseins bereits schwer gelitten. Es sei „ungerecht und unmenschlich“, durch Reparationszahlungen das Land auf Jahrzehnte zu ruinieren.

In der Erklärung unterstrich die Opposition außerdem, es sei allein ihre Sache, Saddam Hussein zu stürzen und „für seine Kriegsverbrechen zur Rechenschaft zu ziehen“. Bei einem Treffen von Vertretern aller Oppositionsgruppen an einem geheimen Ort habe der „Oberste Rat“ den irakischen Diktator und sein Regime allein verantwortlich gemacht für alle Folgen der „verbrecherischen Politik“ Bagdads. Der Rat habe beschlossen, den Diktator „unmittelbar nach seiner Kapitulation“, die die Opposition fordert, vor ein nationales Gericht zu stellen.

Der weitere Aufmarsch der alliierten Truppen auf irakischem Boden wird vom „Obersten Rat“ als Bruch des Völkerrechts bezeichnet. Die alliierten Streitkräfte sollten sich angesichts der „katastrophalen Lage“ des irakischen Volkes auf die Befreiung Kuwaits gemäß der UNO- Resolutionen beschränken.

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