piwik no script img

Irakische Kanonen mit Essener Unterstützung?

■ Zum MAN gehörende Ferrostaal AG aus Essen soll an Waffenschmiede in Irak mitgebaut haben

Hamburg (ap) - Die Essener Ferrostaal AG steht nach Informationen des Hamburger Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel‘ im Verdacht, in Irak eine Kanonenfabrik errichtet zu haben. Wie das Blatt in seiner neuesten Ausgabe berichtet, hat die zum MAN-Konzern gehörende Ferrostaal in der Nähe von Bagdad eine Universalschmiede gebaut, in der bereits in der Anlaufphase jährlich 1.000 Artilleriegeschütze mittleren und größeren Kalibers hergestellt werden sollten.

Experten befürchteten, daß die Anlage auch dem Bau einer von Irak seit langem geplanten sogenannten Superkanone mit Reichweite bis Israel dienen solle.

Die Düsseldorfer Zollfahndung habe in beschlagnahmten Firmenunterlagen auch Hinweise darauf gefunden, daß die Firmenspitze über den tatsächlichen Verwendungszweck der Schmiede informiert gewesen sei, heißt es in dem Bericht. Neben Ferrostaal habe rund ein Dutzend westdeutsche Unternehmen Teile und Anlagen für den Rüstungskomplex geliefert.

Von der Ferrostaal AG in Essen war am Samstag eine Stellungnahme zunächst nicht zu erhalten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen