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Irak: Kurdenkiller wird Verteidigungsminister

Nikosia (ap/taz) — Der irakische Staatspräsident Saddam Hussein hat am seinen Verteidigungsminister Generalleutnant Hussein Kamel Hassan entlassen und den „Schlächter von Kurdistan“ zu seinem Nachfolger ernannt. Die Nachrichtenagentur 'INA‘ meldete, Innenminister Ali Hassan el Medschid werde das Verteidigungsressort übernehmen und sein bisheriges Amt nur noch kommissarisch ausüben. Der entlassene Kamel Hassan ist ein Schwiegersohn Saddam Husseins.

INA nannte keine Gründe für die Absetzung. Beobachter im Nahen Osten sagten, Saddam Hussein versuche womöglich nach der Entlassung des Ministerpräsidenten Saadun Hammadi im September mit seinem jüngsten Schritt, den Revolutionären Kommandorat — das Machtzentrum in Irak — noch fester in den Griff zu bekommen.

El Medschid, ein Cousin Saddams, war nach der irakischen Invasion Kuwaits zum Gouverneur des Emirats ernannt worden. Die Kuwaiter hatten ihm vorgeworfen, er habe verhaftete Kuwaiter foltern lassen. Zuvor war el Medschid der Organisator mehrerer Offensiven gegen die Kurden im Norden Iraks. Dabei zeichnete er für das Giftgasmassaker gegen die kurdische Stadt Halabja verantwortlich und befehligte auch den Vernichtungsfeldzug gegen die Kurden im Anschluß an den irakisch- iranischen Waffenstillstand im August 1988.

Der abgesetzte Schwiegersohn war erst im April diesen Jahres ernannt worden nachdem sein Vorgänger Saadi Abbas in der „Mutter der Schlachten“ so schmählich versagt hatte. Schwiegersohn Hassan gehört eigentlich auch zum Industrie- Business des Landes und war lange für die illegalen Technologietransfer nach Bagdad zuständig.

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