piwik no script img

Irak: DDR-Werftarbeit für BRD-Giftgaswerke

■ 'Spiegel‘: BRD-Botschaft in Bagdad wußte Bescheid

Hamburg (afp) — DDR-Monteure halfen beim Aufbau der westdeutschen Giftgasfabriken in Samarra und Falludscha, und der westdeutschen Botschaft in Bagdad war dies bekannt. Dutzende von DDR-Technikern sollen außerdem an der Optimierung sowjetischer Scud-B-Raketen im Irak mitgewirkt haben.

Durch Verringerung der Nutzlast und Vergrößerung der Treibstofftanks sei die Reichweite der Raketenflugkörper auf etwa 900 Kilometer verdreifacht worden. Zudem habe die DDR während des Golfkrieges mindestens 50 T-55- Panzer geliefert.

Ein Manöverfeld für atomare, biologische und chemische Waffen wurde von der Nationalen Volksarmee (NVA) in der Nähe Bagdads gebaut — komplett mit einem Schießfeld inklusive Hausattrappen.

Auch Kommandotürme zum Ausbringen radioaktiver Gammastrahlung, Spezialgebäude und Gleisanlagen für die Entseuchung von Fahrzeugen waren in der Anlage enthalten, die dem ABC-Waffenübungsplatz in Storkow nachempfunden war.

Dies alles berichtet der 'Spiegel‘ in seiner jüngsten Ausgabe. Er beruft sich dabei auf den britischen Geheimdienst. Das Auswärtige Amt in Bonn will nach Angaben eines Sprechers die Vorwürfe prüfen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen