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Irak: Ausländer als Faustpfand

■ Saddam Hussein nennt Bedingung für Freilassung der festgehaltenen westlichen AusländerInnen: US-Truppenabzug / Navy feuert Warnschüsse auf irakische Tanker ab / UNO fordert freie Ausreise

Washington/Manama (afp/adn) - Iraks Präsident Saddam Hussein hat gestern abend konkrete Bedingungen für die Freilassung der im Irak und in Kuwait festgehaltenen westlichen AusländerInnen genannt. Sie kämen dann frei, wenn die USA ihre Truppen aus der Region abzögen. Hussein machte eine Überwachung des Truppenrückzuges durch die UNO zur Bedingung und verlangte außerdem, daß die Kuwait-Frage innerhalb der arabischen Welt gelöst wird. US-Präsident Bush wurde schließlich aufgefordert, „schriftlich und eindeutig zu versichern, seine Streitkräfte und die seiner Alliierten zurückzuziehen und die Blockade gegen Irak aufzuheben“. Gleichzeitig meldete die Nachrichtenagentur 'INA‘, „eine bestimmte Anzahl österreichischer, schwedischer, Schweizer, finnischer und portugiesischer Staatsbürger“ dürfte nach einem Beschluß des Parlamentspräsidenten Mehdi Saleh ausreisen, „da ihre Länder keine Truppen und Waffen in die Region entsandt haben“. Hussein erklärte, falls ein Krieg ausbrechen sollte, werde es auf beiden Seiten Zehntausende Tote geben. Die Ausländer würden festgehalten, um eben dies zu verhindern. Am Samstag waren im Golf die ersten Warnschüsse gefallen: Die US-Marine feuerte auf zwei irakische Tanker. Einen Tag nach der Ankündigung, AusländerInnen in militärischen und zivilen Einrichtungen in Irak unterzubringen, wurden gestern auch AusländerInnen in Kuwait aufgefordert, sich in drei Hotels zu begeben. Drei Bundesbürger sollen zusammen mit rund vierzig anderen AusländerInnen in Kuwait verschleppt worden sein.SEITEN 2, 3, 6, 10 UND 11

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