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Interview: Arved Semerak„Nicht führungslos“

■ Hamburgs Polizeichef ist überrascht

taz: Sie wollen jetzt bestimmt dementieren, daß Sie ein „Frühstücksdirektor ohne Rückgrat“ seien, wie Cheffahnder Langendörfer behauptet hat?

Arved Semerak: „Frühstücksdirektor“ wurde ich schon einmal genannt. Der Begriff beleidigt nicht im strafbaren Sinne, er kann nur verärgern. Es kann mich aber nicht treffen, weil ich kein „Frühstücksdirektor“ bin. Ich arbeite schon 39 Jahre in diesem Beruf.

Die Erfolge der Hamburger Polizei sind Ihr Verdienst?

Die Polizei in Hamburg arbeitet sehr gut, und das fällt natürlich auch auf den Präsidenten zurück. Denn die Polizei ist nicht führungslos.

Sie teilen womöglich auch nicht Langendörfers Ansicht, daß Sie keine Ahnung von Großstadtkriminalität haben?

Das kann gar nicht stimmen. Ich war in drei Landeshauptstädten tätig.

Wie haben Sie es denn geschafft, einen leitenden Polizeibeamten wie Langendörfer so zu verärgern?

Ich war auch überrascht...

Haben Sie Fehler gemacht?

Sicher habe ich auch Fehler gemacht. Als ich hier anfing, habe ich alles mögliche durchzusetzen versucht und dann festgestellt, vieles lief schon und manches hat die Politik an sich gerissen, zum Beispiel die Dienststelle für Interne Ermittlungen (DIE). Vieles ging gut, und manches konnte ich bisher nicht durchsetzen.

Läßt Ihr Senator Sie nicht?

Sagen wir mal so: Er macht viel selber. Der politische Einfluß auf die Polizei ist hier viel stärker als in anderen Bundesländern. Fragen: Silke Mertins

Siehe Bericht unten

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