: International nur Kopfschütteln –betr.: dto.
Reiner Kornberger, Vorsitzender des Deutschen Spanischlehrer-Verbands im Lande Bremen, Verfasser von vielbenutztem Lehrmaterial in anerkannten Schulbuchverlagen, renomierter Übersetzer, Didaktiker und Sprachpädagoge, seit Jahrzehnten erfolgreich an bremischen Lehranstalten tätig und fünf Jahre lang hauptverantwortlich für den Spanisch-Unterricht an der Universität Bremen, ist in letzter Zeit Zielscheibe diffamierender Angriffe geworden, die auch international nur Kopfschütteln hervorgerufen haben.
Obwohl sich die dafür zuständigen Fachgremien der Universität in ihrer überwältigenden Mehrheit hinter Reiner Kornberger gestellt und seine Abordnung für ein weiteres Semester beschlossen hatten, obwohl der größte Teil der Studierenden im Spanisch-Bereich durch seine Unterschrift und Schreiben an den Rektor jede Kritik an dem Sprachunterricht Reiner Kornbergers von sich gewiesen hatte und trotz auswärtiger Stellungnahmen von kompetenten Fachkollegen, wurden höchst zweifelhafte Richtlinien angewandt, die inzwischen trotz „Nachbesserungen“ weiterhin anonymen Denunziationen und Mißbrauch Tür und Tor öffnen werden.
Wie groß müssen die Rechtfertigungszwänge einer Institution sein, wenn sie nur noch Paragraphen zitiert, statt sich mit Inhalten auseinanderzusetzen! Reiner Kornberger hat seine Lehrinhalte immer kritisch, kenntnisreich und anschaulich begründet und auch in den inkriminierten Fällen didaktisch und methodisch hinterfragt. Es zeugt von bedenklichem Fehlverstand der Instanzen, wenn Hörverständnisübungen als Ausspracheübungen bezeichnet und die fünfjährige erfolgreiche Lehrtätigkeit eines Dozenten (mit qualitativ überdurchschnittlichen Prüfungsergebnissen) aufgrund von rein formal beurteilten und aus dem Kontext gerissenen Segmenten als problematisch angesehen wird.
Ein Verfahren, das auf anonymen Anzeigen beruht, das dem Beschuldigten bis heute nicht Einblick in das gesamte Belastungsmaterial gewährt hat, bei dem die Verurteilung schon von vornherein feststand, da Beschuldigungen und beantragte Lehrtätigkeit für ein weiteres Semester miteinander verknüpft wurden, läßt sich schwerlich als korrekt bezeichnen. Denn das „Verfahren der Inquisition war darauf abgestellt, die größtmögliche Wirkung zu erzielen und dabei möglichst wenig bekannt werden zu lassen“, schreibt der englische Sozialhistoriker Henry kamen in seinem Standardwerk über die spanische Inquisition.
Prof. Dr. Martin Franzbach
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