: Instant bad Karma
Berlin(taz) — Die meisten Biographien John Lennons haben das Traumpaar John und Yoko kräftig angekratzt — die Memoiren seines Privatsekretärs Frederic Seaman nehmen ebenfalls kein Blatt vor den Mund.
Zweimal hat die Witwe des ermordeten Beatle-Stars die Publikation stoppen lassen und moniert, das Buch enthalte Teile aus Lennons Tagebüchern, die Seaman 1983 gestohlen hätte. Doch der ehemalige Sekretär wußte sich zu wehren: Die Tagebücher hätte er, nach Johns letztem Wunsch, dem Sohn aus erster Ehe, Julian, übergeben. Daß Yoko Ono sich auch jetzt noch weitere juristische Schritte offenhält, hat einen guten Grund. In Seamans eben erschienen Buch The Last Days of John Lennon kommt Yoko einmal mehr nicht gut weg. Sie wird als heroinsüchtige Hexe porträtiert, die ständig ohne Vorwarnung ausrastete, wogegen John als braver, treusorgender Familienvater erscheint. Das Paar sei vor dem Mordanschlag drauf und dran gewesen, sich scheiden zu lassen, sexuelle Aktivitäten, so Seaman, hätte es längst nicht mehr gegeben. Ein Sprecher der Witwe meinte dazu: „Wenn Yoko wirklich so eine miserable Kreatur war, wieso hat John dann ein Drittel seines Lebens mit ihr verbracht?“ Der Autor meint dagegen: „Alles was ich gesagt habe, ist wahr, und Wahrheit ist die beste Verteidigung.“
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