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Innerrussischer Vertrag

■ Gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik vereinbart

Moskau (dpa) — Die zu Rußland gehörenden Republiken haben am Wochenende in Moskau den Entwurf eines Föderationsvertrages verabschiedet. Nur der Vertreter Tatarstans habe sich geweigert, den Vertrag zu paraphieren, meldete die Nachrichtenagentur 'Interfax‘. Tschetscheno-Inguschien habe von vornherein keinen Delegierten zu den Gesprächen entsandt. Rußlands Parlamentspräsident Ruslan Chasbulatow erklärte, der Vertrag lege die Grundlage zu neuem Vertrauen zwischen den Republiken der Russischen Föderation. Zu der Russischen Föderation gehören 20 Republiken, die zu sowjetischen Zeiten einen autonomen Status hatten. Die meisten von ihnen haben seit dem Zusammenbruch der UdSSR ihre Unabhängigkeit innerhalb der Föderation proklamiert. Einer der Gründe dafür ist das starke wirtschaftliche Gefälle zwischen den Republiken, verursacht durch die ganz unterschiedliche Verteilung profitträchtiger Rohstoffe. Russische Ökonomen äußerten wiederholt die Befürchtung, nach der UdSSR werde bald auch Rußland auseinanderfallen. Der neue Föderationsvertrag schreibt dagegen eine gemeinsame Verfassung, Außen- und Verteidigungspolitik fest und die Übereinstimmung der Republiksgesetzgebung mit den Menschenrechten. Er soll Ende März unterzeichnet werden.

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