Innensenator kritisiert Fehleinschätzung von Anis Amri: Geisel fordert Konsequenzen nach Anschlag
Innensenator Andreas Geisel (SPD) hat Konsequenzen von Bund und Ländern aus Fehleinschätzungen vor und nach dem Terroranschlag an der Berliner Gedächtniskirche gefordert. „Im gemeinsamen Terrorismusabwehrzentrum brauchen wir bundesweit und länderübergreifend einheitliche Maßstäbe für die Beurteilung von Gefährdern“, sagte Geisel der Berliner Morgenpost am Sonntag.
Zudem sei es „ganz offensichtlich ein Versäumnis“ gewesen, dass die Sicherheitsbehörden die Indikatoren für Gefährder nach den Terroranschlägen von Paris und Brüssel nicht angepasst hätten, kritisierte der SPD-Politiker. Wie die dortigen Attentäter hatte auch Amri Drogen genommen, war aber deswegen von den Behörden am Ende nicht mehr als Gefährder geführt worden.
Ferner bräuchten Bund und Länder ein einheitliches IT-System und nicht 19 verschiedene wie jetzt. Deswegen müssten Fingerabdrücke zum Teil auf CD gebrannt und per Post verschickt werden, kritisierte Geisel. (dpa)
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