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Innenminister Diestel trifft Gregor Gysy

■ Unstimmigkeiten in der DSU um Goebbels-Vergleich mit PDS

Ost-Berlin/Leipzig (dpa) - Innerhalb der Deutschen Sozialen Union (DSU) der DDR gibt es Auseinandersetzungen um den Goebbels-Vergleich des neuen amtierenden DSU-Vorsitzenden Nowack in bezug auf die PDS. DDR-Innenminister Diestel (DSU), bezeichnete am Montag die Äußerungen Nowacks, der einen Bezug zwischen der SED-Nachfolgepartei und Reichspropagandaminister Joseph Goebbels hergestellt hatte, als „nicht günstig“. Um „entstandene Irritationen“ aus dem Weg zu räumen, will Diestel in den nächsten Tagen mit PDS -Chef Gregor Gysi ein Gespräch führen. Im Gegensatz dazu erklärte Nowack der DDR-Nachrichtenagentur 'adn‘ am selben Tag, er wolle sich bei der PDS für seine Bemerkung nicht entschuldigen.

Nowack hatte am Freitag für einen Eklat in der Volkskammer gesorgt, als er der oppositionellen PDS vorwarf, keinerlei Konsequenzen aus der deutschen Geschichte gezogen zu haben. Eine Entschuldigung für eine 40jährige verfehlte Politik reiche nicht aus. Nowack hatte hinzugefügt, dann hätte vielleicht eine dreifache Entschuldigung von Goebbels auch genügt, und alles wäre vergessen. Die PDS-Fraktion hatte daraufhin den Volkskammersaal verlassen. Der DSU-Politiker will in den nächsten Tagen eine Stellungnahme im Parlament verlesen.

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