■ QUERBEET: Inländer, Clowns und Ausländer
Es sind ja nur Clowns, da kann man ganz beruhigt sein. Und sie tun ja auch nur so, als ob ihnen das Thema wirklich am Herzen läge. Denn in Wirklichkeit ist ihnen natürlich völlig egal, ob da jemand ruft „Ausländer raus“ oder welch „sinnreiche“ Parole auch immer. Clowns sind – wie Hofnarren – ja sowieso die ewigen Außenseiter mit (manchmal auch befreiender) Narrenfreiheit, die einem auch erlaubt, sich beliebig im Winde zu drehen. Aber ganz so komisch gemeint ist das alles nun auch wieder nicht in dem Stück Harrüh, das das Jüdische Theater Schachar im Haus Drei spielt. Als Donquichotterie über Deutschland verkauft zwar die Ankündigung das Stück, in dem Joel Landshut und Elias Sterner mitspielen und bei dem Theaterleiter Daniel Haw Regie führt. Ob aber die im Stück vorgestellten Figuren mit klangvollen Namen wie Kowalski, Wischnewski, Linné und Schädelgarr wirklich so genau wissen, welcher Länder Kinder sie eigentlich sind, soll fürs erste dahingestellt bleiblen...
Donnerstag, 20 Uhr, Theater Schachar, Haus Drei, Hospitalstraße 107
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