Inflationäre Nutzung von Smileys: Es geht immer um Sex
Sind Menschen, die andauernd Smileys benutzen, einfach nur faul oder dumm? Es hilft jedenfalls nicht dabei, Nachrichten besser zu verstehen. Im Gegenteil.

Fast so schlimm wie Hitler: Das Smiley. Bild: reuters
Meine Freundin J. sucht seit einiger Zeit eine neue Mitbewohnerin. Die Suche gestaltet sich schwieriger als gedacht, da sich die meisten Interessenten schon bei der ersten Kontaktaufnahme selbst disqualifizieren. „Gestern zum Beispiel hab ich eine Mail gekriegt, wo in jedem zweiten Satz ein Smiley vorkam“, sagt J. „So jemand kommt mir nicht ins Haus.“
Ich kann sie gut verstehen. Wer möchte schon einen Mitbewohner mit Gute-Laune-Tourette? Menschen, die so exzessiv mit Smileys um sich werfen, lesen abends auch gerne ein „gutes Buch“ – im Gegensatz zu all den anderen, die es vorziehen, schlechte Bücher zu lesen.
Dabei hat das Smiley in seiner ursprünglichen Bedeutung ja durchaus seine Berechtigung. Es wurde nämlich erfunden, um Witze oder Ironie deutlich zu machen, obwohl man weder die Mimik des Gegenübers sieht oder dessen Stimme hört. In Zeiten, in denen sich die Kommunikation immer mehr auf elektronische Nachrichten verlagert, eine kluge Idee. So werden eventuelle Missverständnisse schon im Vorfeld ausgeräumt.
Dumm, faul, Smiley
Die Frage ist nur, ob man wirklich unbedingt ein grafisches Hilfsmittel braucht, um deutlich zu machen was man eigentlich meint. Erfüllt nicht die Sprache selbst diesen Zweck, jedenfalls wenn man sie richtig benutzt? So liegt die Vermutung nahe, dass Smiley-Benutzer entweder zu dumm sind, einen Satz so präzise zu formulieren, dass man versteht was gemeint ist. Oder sie sind einfach nur faul.
Selbst der Erfinder des Smileys, Scott Fahlman, kritisiert mittlerweile den inflationären Gebrauch des Zeichens und spricht von einer „Verschmutzung der Kommunikationskanäle“. Wenn der meine Facebook-Timeline sehen könnte! Ständig lese ich Statusmeldungen wie diese: „Urlaub!!! :-)“. Hat nicht schon das Wort Urlaub an sich, eben weil es die Abwesenheit von Arbeit beschreibt, eine unmissverständlich positive Konnotation? In meiner Welt jedenfalls schon.
Aber der Schreibende kann offenbar nicht umhin, seine Aussage auch noch mit drei (!) Ausrufezeichen und einem Smiley zu garnieren. Herrje, wie dringend kann ein Mensch Urlaub brauchen? Wird er bei der Arbeit gemobbt? Und wo fährt er überhaupt hin? Das wären Dinge, die mich interessieren. Stattdessen bekomme ich dreimal die gleiche Information. Das nervt. Oder um es so zu formulieren, dass sich die Richtigen angesprochen fühlen: :-(
„Hey, wie geht es dir? :-)“
Noch mehr Interpretationsmöglichkeiten bieten Nachrichten wie: „Hey, wie geht es dir? :-)“. Jemand, der mit mir befreundet ist, erkundigt sich nach meinem Befinden. Soweit ist alles klar. Aber was, zum Teufel, bedeutet das Smiley?
Möglichkeit 1: Der Verfasser nutzt jede Gelegenheit, um zu zeigen, dass er ein lustiger Mensch ist. Hihi.
Diesen und viele weitere spannende Texte lesen Sie in der 10.000. Ausgabe der taz. Am Dienstag, den 8. Januar 2012, am Kiosk oder //www.taz.de/zeitung/e-paper/e-kiosk/:eKiosk. In der Ausgabe schreiben ehemalige und jetzige taz-RedakteurInnen, was sie schon immer einmal schreiben wollten.
Möglichkeit 2: Der Verfasser ist hinterhältig. Er stellt mir nicht nur eine einfache Frage, sondern teilt mir gleichzeitig mit, dass es ihm fantastisch geht. Nun erwartet er, dass ich gefühlsmäßig mindestens auf seinem Level bin, denn für meine Probleme ist ihm seine Zeit wirklich zu schade.
Möglichkeit 3: Weil ich mich schon länger nicht mehr gemeldet habe und die Nachricht eventuell als Vorwurf verstehen könnte, versucht der Verfasser zu vermeiden, dass ich durch seine Nachfrage ein schlechtes Gewissen bekomme (siehe oben: präziser Umgang mit Sprache).
Soll individuell sein, ist es aber nicht
Möglichkeit 4: Der Verfasser spürt, dass er sich einer Floskel bedient und versucht, diese durch den Gebrauch eines Smileys aufzuwerten. Soll individuell sein, ist es aber nicht.
Möglichkeit 5: Ironie. Der Verfasser weiß ganz genau, dass es mir gerade beschissen geht und findet es lustig, auch noch darauf herumzureiten. Trotzdem immer noch besser als „Hey, wie geht es dir? :-(“.
Möglichkeit 6: Sex. Es geht immer um Sex.
Das sind ganz schön viele Interpretationsmöglichkeiten dafür, dass ein Smiley Irritationen vermeiden soll. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die SMS, die Angela Merkel vor zweieinhalb Jahren an Sigmar Gabriel schrieb, nachdem dieser Joachim Gauck als Bundespräsidenten vorgeschlagen hatte: „Danke für die info und herzliche grüße am“. Ohne Smiley, wohlgemerkt. Was sie damit meinte, war trotzdem offensichtlich. Oder gerade deshalb.
Leser*innenkommentare
imhubschrauberschleu dersitzbetaetiger
Gast
selten so einen unsinn gelesen :D
denkmal
Gast
Hallo :) ich freu' mich über die meisten Kommentare: Danke für die Mehrheit der Kommentare, die ich zum Glück nach dem Artikel gelesen habe, weil sie mich wieder beruhigt haben, denn ich verwende Smileys gerne, zB weil
ich auch öfters in anderen Sprachen kommuniziere und nicht immer alle Emotionen treffend ausdrücken kann und da helfen mir die Emoticons:),
ich gerne in Bildern kommuniziere, und in der direkten, unmittelbaren Kommunikation bestehen ~80% aus Mimik, Gestik, Umgebungsbedingungen, Lautstärke, Körperhaltung - und maximal 20% aus Worten. Also schön, dass es bildhafte Elemente wie Smileys gibt ... lesen Sie gern Artikel u.A. ohne Grafiken, Veranschaulichungen, etc und können Sie sich den Inhalt solcher "ganzheitlicherer" Artikel etwas besser merken? :)
Und selbst falls ich manchmal inflationär mit Smileys umgehe, so ist mir eine Smiley-Inflation viel lieber als irgendeine andere, zB ökonomische,
obwohl über wirtschaftliche Inflationen zu schreiben sicherlich etwas dringender und essentieller ist, finde ich.
Diesen Artikel empfinde ich als wild interpretierend und außerdem verwirrend und widerum interpretierwürdig ... also wissenschaftlich jedenfalls nicht.
Danke fürs Lesen *lächel**zwinker* ;)heike
jambo
Gast
Der unnötigste Artikel den ich je gelesen habe. Aufgrund von genau solchen Artikeln entsteht in der Gesellschaft das Bild vom "Alles verneinenden, nervenden" Linken. Schade um die Zeit die die durchaus begabte Autorin hier verschwendet hat.
:-)
Gast
Ein wirklich überflüssiger Text!
P.Prosciutto
Gast
Totaler Schwachsinn. "Artikel" dieser Art gehören auf web.de oder vergleichbar anspruchsvolle Seiten.
Wolf
Gast
Hallo FRANZISKA,
coole Brille - Lol
mimi-kri
Gast
Die Bildunterschrift:
"Fast so schlimm wie Hitler: Das Smiley."
ist eine bodenlose Frechheit! Beschämend und dummdreist!
Nervensäge
Gast
Die bekloppte Überschrift und das (montierte) Foto mit dem Hitlerbärtchensmiley sollten wohl einen Anreiz zum Lesen bieten. Ansonsten hat er uns nichts zu sagen.
BILLIG!
Anneken
Gast
Und wenn Sie sich von Angesicht zu Angesicht unterhalten - lächeln Sie dann auch nicht, weil sich das ja schon aus den gesprochenen Worten ergibt?
dekay
Gast
Menschen kommunizieren der Kommunikation willen, sicher nicht, weil Sie immer die 99.9% Redundanz der vermittelten Inhalte interessiert. -Hey wie geht’s? Top, und dir? Auch supermegageilo! Was machst? Nix, und du? - Geil!?! :D Ich auch nix! Hau rein! Bye. Und da Kommunikation an und für sich schon überwiegend ÖDE ist, bleibt wenigstens noch der Transfer von Emotionen - In echt z. B. an einem Lächeln, Augenzwinkern oder interessierten Blick zu erkennen; in virtuell auch :-) oder ;-) oder (bei mir zumindest) -_- Momente der Solidarisierung also. Da Chat-Kommunikation noch langweiliger als Normal-Reden sein kann, bedient man sich also aufmunternder Smileys und transponiert die Kommunikations-Wirklichkeit auf digitale Verhältnisse, um wenigstens etwas „echtes“ auszutauschen. Es soll ja Leute geben, die noch immer parfümierte Briefpost versenden...
digitaldonkey
Gast
Hauptsache es geht um sex - gibt ne gute headline.
bei aller berechtigten Kritik am inflationären slimy gebrauch - ein überflüssiger Artikel.
fhirsch
Gast
Was erwarten Sie? Es gibt Menschen, die sich in ihren Texten auch dauernd Wortwiederholungen leisten. Exzessiver Gebrauch von Smileys fällt in dieselbe Kategorie. Das ist lediglich schlechter Stil, und mit dem muss man leider in Zeiten des Internets leben.
Dass es ohne Smileys geht, möchte ich bezweifeln. Sie sind ein sehr nützliches Mittel in der geschriebenen Kommunikation, die ja ganz ohne Intonation, Mimik oder Gestik auskommen muss.
quer-ulantin
Gast
Die Schreiberin dieses (politisch unkorrekten) Artikels übt noch - oder?
Anders kann ich mir diesen Blödsinn nicht erklären.
Dafür zahl ich - NICHT!
:-( ist jetzt doppelt gemoppelt.
satnav
Gast
ಠ~ಠ
Ikarikun
Gast
Der Artikel strotzt vor Pseudointellektualität. Lasst den armen Menschen, vom Anfang des Artikels, einziehen.
Auch wenn ich es hier nicht benutzen würde, tue ich es trotzdem - rein aus Prinzip: :)
Stefan H.
Gast
Ich mochte ja noch nie Menschen, die die Worte "positive Konnotation" benutzen. Besserwisser, Gymnasiastin, Soziologiestudent... jedenfalls niemand, mit dem ich gern zusammen wohnen würde.
Michael Schmidt
Gast
Lustig - wenn man nur die Anzahl der Kommentare nimmt, scheint dies doch einer der wichtigeren Artikel auf taz.de zu sein.
Und ja - manchmal lese ich auch, um mich zu amüsieren oder "unwichtigen" Gedanken nachzugehen. In diesem Sinne danke für den Artikel.
the real günni
Gast
boh ey, franziska seyboldt, so wat von spiessig hab ich ja schon lang nicht mehr gelesen. IST das krass. erschreckend. obergrusel. mich schuettelts.
German-American
Gast
Die griesgrämigen Deutschen lächeln ohnehin viel zu wenig. Da können ein paar Smileys nicht schaden :-).
Richard Detzer
Gast
Der Artikel gibt sich wirklich Mühe, den kleinen Smiley auf ein sexistisches, mit kranker Vitalität protzendes Kleinhirnerzeugnis von Männern herabzustufen. Nur bei Männern geht es bekanntlich um Sex, bei Frauen geht es darum solche Artikel zu schreiben.
Kein einziger Versuch positiv, alle stilistisch zweifelsfrei als Frauenerzeugnis erkennbar aufgeführten Argumente zum Thema negativ. Wo ist die freie Entfaltung der künstlichen Sexualität ohne Werte? Wo bleibt die Vernissage unserer Träume, die sich in einem Kontakt-Smiley auf liebenswerte Weise küssend Bahn bricht? Ich rege dazu folgende Interpretationsmöglichkeit an.
A) Smiley ist Pop, Pop ist beautiful. Wir hassen beautiful.
B) Smiley ist Sonne, Sonne ist Gott. Also sind wir alle Ägyper.
C) Wie lautet Ihre Telefonnummer. Oder können Sie nicht auswendig?
D) Das Weglassen von Smileys ist die Höflichkeitsform der Sprache ohne Gesichtsausdruck.
E) Vergilbte Tapeten riechen nach Smileys.
Wenn beim nächsten Mal die Sonne aufgeht, bitte mal genau hinschauen. Ich höre jetzt auf. Smiley weggelassen aus Höflichkeit.
roterbaron
Gast
Kenen sie den schon ?
-.-'
Es geht immer um sex. Natürlich nur wenn Männer smsen, bei Frauen ist das eine zur Schaustellung der guten Laune.
...
John Difool
Gast
Ein freundlicher ewiggestriger Artikel. Smileys gehören doch inzwischen zum Inventar unseres Alltags. Gell meine lieben intellektuell verkrampften Linken?
;-)
:-))
:-D
anon
Gast
"Die Frage ist nur, ob man wirklich unbedingt ein grafisches Hilfsmittel braucht, um deutlich zu machen was man eigentlich meint. Erfüllt nicht die Sprache selbst diesen Zweck, jedenfalls wenn man sie richtig benutzt? So liegt die Vermutung nahe, dass Smiley-Benutzer entweder zu dumm sind, einen Satz so präzise zu formulieren, dass man versteht was gemeint ist. Oder sie sind einfach nur faul."
Eine aus meiner Sicht ziemlich dumme Aussage. Die Kommunikation zwischen Menschen findet nach vielen mir bekannten wissenschaftlichen Theorien auf mehreren Ebenen statt. Die Inhaltsebene ist nur eine davon.
Ironie bzw. Sarkasmus und dessen ganze Tragweite ich erst an dem Augenzwinkern meines Gegenübers erkenne, ist für mich eine der Hochformen der Kommunikation. Denn dies lehrt mich immer wieder intesiver mit den Aussagen von meinen Kommunikationspartnern auseinanderzusetzen. Das verhindert passives Zuhören und fördert aktives Zuhören.
Nichts desto trotz stimme ich Ihnen zu, dass Smilies in der virtuellen Kommunikation inflationär gebraucht werden. Dabei sehe ich die Ursache auf der Seite des Verfassers: der Menschen deren reale Kommunikation durch ausgeprägte Mimik und Gestik unterstützt wird schreiben entsprechend Gefühls- bzw. Smiliebetont; und auf der des Adressaten: der Menschen die nicht in der Lage sind Ironie oder Sarkasmus nur auf der Inhaltseben zu erfassen und den Autor nötigen besonders bei der Verwendung dieser explizit zu kennzeichnen.
Peter
Gast
Möglichkeit 7 der Verfasser freut sich einfach mit dir in Kontakt zu treten und schenkt dir ein Lächeln :)
Lachen wird sowieso überbewertet. Menschen die im wahren Leben lachen, sind wahrscheinlich einfach zu faul ihren Gemütszustand in Worten auszudrücken.
oder folgerichtig:
Wenn die Menschheit weniger lachen würde, dann wäre sie wenigstens nicht so dumm.
Ja ja...
murmeladler
Gast
Als Ironiehinweis ist ein Smilie recht praktisch. Ansonsten hat er eigentlich keinen Nutzen.
Gääähn...
Gast
Sorry, aber Klagen über die ausufernde Verwendung von Emoticons hat man schon vor Jahren gelesen. Wirklich erhellender ist das seitdem auch nicht geworden...
aka
Gast
Das ist wohl einer der überflüssigsten und inhaltsleersten Beiträge, den ich jeh in der taz gelesen habe.
Steht sowas sonst nicht in "Neon"?
supmac
Gast
-... .-.. ---. -.. ... .. -. -.
Viel Spaß
;(
Hanne
Gast
Geklaut :)
Darüber schreibe ich auch in meinem Beitrag für Duden-Open 2013.... :) :) :)
Markus
Gast
Prima!
Ich mag Texte, die banale Alltagsdinge durch die sprachanalytische Mühle drehen - intelligent, nachspürend, entlarvend, spielerisch. Ich find's anregend und habe in diesem Fall genau meine eigenen Gedanken dazu wiedererkannt. Auch schön das Gefühl, mit dem eigenen Unbehagen (und manchmal Misstrauen) bei den Smileys um uns herum nicht alleine zu sein.
Schönes kleines Beispiel dafür, wozu wir eine Zeitung brauchen, wenn die aktuellen Meldungen nicht mehr alles sind.
:-)
Gast
8==D
John
Gast
In Deutschland ist es wirklich unglaublich nervig, was die Verwendung von Smileys angeht, vor allem bei den jungen Menschen. Wer sich in seiner Freizeit ausgiebig mit Unterhaltungssoftware befasst (Video Games) wird sicherlich wissen, was ich meine.
So gut wie immer, wenn man auf Servern unterwegs ist, wo auch Deutsche drauf sind (und das kann jeder beliebige Server sein, ganz egal, ob er von einem deutschen oder etwa einem englischen Anbieter stammt), erkennt man die Deutschen immer an ihrer Smiley-Verwendung. Schlimmer als ":)" ist in meinen Augen "XD"
Ich habe jemanden in meiner Facebook-Freundesliste, der jeden seiner Status mit XD oder XDD abschließt.
Guten Morgen XDD
Jetzt gibts Essen XD
lol was geht denn hier XD
Mag sein, dass Mord der Ethik widerspricht, aber wenn ich so etwas lese, zweifle ich manchmal an ihr.
Adrian B.
Gast
also ich geh doch mal davon aus das in diesem artikel ein ordentlicher schuss ironie beigemischt wurde.
ansonsten wär das doch sehr dünn und lächerlich.
ob die werte autorin schon mal darüber nachgedacht hat das zum beispiel eine sms, in denen ja sicherlich die meisten smileys verschickt werden, als kurznachricht konzipiert wurde und nicht als digitales buch in dem man seitenlang im goethestil seinen emotionen ausdruck verleiht?
mfg
vic
Gast
Oder wie wär`damit?
Manch einer (auch hier) versteht selbst beißende Ironie nicht ohne Emoticons.
Oskar
Gast
Wayne interessiert denn so ein Müll?
Bürger Lars
Gast
Bravo.
Mal wieder eine Headline mit SEX. Sex sells. Und daher ist das in den trüben Tagen der deutschen Printmedien ein Lichtblick. Oder ein Lichtklick?
Auf alle Fälle kommt mein Text ohne Smiley aus.
Aber warum es denn immer um SEX geht, wenn man auf eine Annonce antwortet, erschließt sich mir noch nicht. Oder geht es schon beim Aufgeben der Annonce um SEX?
Hmmmm?
B-)
Gast
netter Artikel B-)
Smileynutzer
Gast
Wie wäre es mit: Der Verfasser möchte ausdrücken, dass er sich freut mit einem in Kontakt treten zu können? Oo (Oo = Verwunderung)
Ich hätte jetzt anstatt "Oo" auch schreiben können, dass ich mich wundere, dass die Redakteurin diese Möglichkeit nicht mal in Erwägung gezogen hat, aber ich finde "Oo" doch irgendwie lebendiger. Und das ist auch der Punkt. Kommunikation beschränkt sich in der Realität nun mal nicht auf Worte. Ein großer Teil unserer Kommunikation findet auch auf der Basis von Körpersprache statt. Und das versucht man mit Smileys auf die digitale Welt zu übertragen.
Ich bin aber auch der Meinung, dass Smileys z.B. im Email-Kontakt mit Fremden nicht unbedingt etwas zu suchen hat und wenn dann sehr maßvoll benutzt werden sollte.
Es ist wie immer eine Frage des Maßes. ;)
Piement
Gast
Das Problem sind nicht die Smileys. Das Problem ist der inflationäre und oftmals falsche Gebrauch der Interpunktion. So sieht es aus!!!! Aber, wo ist mein Gehirn??!!!??
falmine
Gast
Sex. Es geht immer um Sex.
Noch so eine mit'ner "Sex-Paranoja" oder gar "Sex-Phobie". Aber bei anderen über Gute-Laune-Tourette lästern. :-(
Ihr seid doch alle krank...
Hegge
Gast
Ich finds auch viel besser Menschen kategorisch auszuschließen als Smileys zu benutzen. Smileys benutzen ist auf meiner Skala irgendwo zwischen Kinder verkaufen und Ziegen klauen.
Mal ehrlich, wer sich über sowas aufregt hat echt zuviel Zeit. Hier wird auf billigsten Voruteilen rumgetreten.
Schöner Beitrag für die BILD oder so.
chramb
Gast
Die infaltionäre Nutzung von Satzzeichen finde ich störender als das Nutzen von Emoticons.
Übrigens die kleinen Smiley nennt man so, Emoticons.
Ich empfinde diese eher als eine interessante Entwicklung der alten Satzzeichen, da diese Intention und Gemütslage des Verfassers oft besser wiedergeben können, gewissermaßen eine moderne Version der alten Ideogramme.
Moment mal!
Gast
Wieso glauben Sie, "in Zeiten, in denen sich die Kommunikation immer mehr auf elektronische Nachrichten verlagert", seien Smileys hilfreich? Was glauben Sie, wie Schriftschaffende Emotionen in den vielleicht vier Jahrtausenden davor ausgedrückt haben? Da haben die nämlich auch schon geschrieben und waren selten dabei, wenn jemand ihre Texte las, so daß es ihnen praktisch unmöglich war, an den richtigen Stellen zum besseren Verständnis zu zwinkern.
Haben Sie schon mal einen Zwinkersmiley hinter einem satirischen Gedicht von Tucholsky gesehen? Außer wenn er auf facebook zitiert wird? Oder vielleicht einen einfachen smiley in einem Brief Goethes?
Wie haben diese ganzen Leute nur ihre Emotionen verständlich gemacht?
Der ganze Shakespear ohne ein einziges emoticon.
Ein Rätesel!
Vielleicht wäre ja wenigstens die Bergpredigt so besser verstanden worden:
"Selig sind die, die da arm sind im Geiste :)"
Oder erst das Alte Testament:
"Du sollst nicht Ehebrechen ;)))"
Der einzige Grund für smileys "in Zeiten elektronischer Kommunikation" ist der, daß am Computer auf ein mal auch solche Idioten schreiben müssen, die sonst in ihrem ganzen Leben allenfalls mal einen Einkaufszettel verfaßt hätten. Und diese Leute brauchen in der Tat solche Krücken.
Aber keine Sorge, damit ist bald vorbei. Die Tastatur war eine Übergangslösung. Und wenn die verschwindet, verschwinden auch die smileys und es bleibt das geschriebene Wort. Das dann freilich nur für eine kleine Elite. So wie früher.
sofamystiker
Gast
ach gott, ich habe gerade offensichtlich zu viel zeit hehe…wahlweise ;-))
also erst einmal krankt der artikel schon daran, dass sie nicht zwischen smiley und emoticon unterscheiden, was zu falschaussagen führt. --> "Selbst der Erfinder des Smileys, Scott Fahlman"
mit 28 lenze sind sie wahrscheinlich selbst zu jung um "acid house" zu kennen - gar nicht zu reden vom inflationären gebrauch des smileys in den 60 & 70gern.
"Die Frage ist nur, ob man wirklich unbedingt ein grafisches Hilfsmittel braucht, um deutlich zu machen was man eigentlich meint. Erfüllt nicht die Sprache selbst diesen Zweck, jedenfalls wenn man sie richtig benutzt? So liegt die Vermutung nahe, dass Smiley-Benutzer entweder zu dumm sind, einen Satz so präzise zu formulieren, dass man versteht was gemeint ist. Oder sie sind einfach nur faul."
dieser annahme kann man eigentlich nur erliegen, wenn man ausschließlich mit menschen mit demselben intellektuellen hintergrund & derselben muttersprache kommuniziert.
nichts für ungut.
anke
Gast
Es ist eigentlich schade, dass Hitler keine Erben hinterlassen hat. Unser Rechtssystem hätte ihnen mortis causa nämlich vermutlich nicht nur die Rechte an "Mein Kampf" sondern auch die Rechte am Bärtchen übertragen. Und wenn ich denjenigen glaube, die den Menschen als solchen für einen homo oeconomicus halten, muss ich annehmen, dass Nazi-Vergleiche der vorstehend abgebildeten Art weniger häufig wären, würden sie jedes Mal was kosten.
Sebastian H.
Gast
Sind Sie mit Ihrem kleinen Text nicht 10 Jahre zu spät dran? Die Jammerei über Smileys hat doch schon einen Bart :)=
So liegt die Vermutung nahe, dass Smiley-Kritiker entweder zu dumm sind, sich ein richtiges Thema auszusuchen. Oder sie sind einfach nur faul.
5m1l3Y
Gast
:)
Olaf Mertens
Gast
Als wären die Smileys das Problem an dem Geschwätz auf Facebook...
Es ist doch am Ende wie mit den schlimmen Anglizismen - was oft genug verwendet wird, schleift sich in die Sprache ein und in 50 Jahren fällt es keinem mehr auf.
Dass damals die Kultusministerkonferenz die Nase gerümpft hat - who cares? ;-)
Und wenn ich mich ganz besonders toll und präzise ausdrücken kann ohne auf die primitiven Emoticons zurückzugreifen, dann tue ich das halt und lasse anderen ihre Art sich zu artikulieren. Wenn man was nicht versteht kann man ja fragen.
Hans
Gast
Und für solch überflüssige Artikel, ohne jede Art von journalistischem Anspruchm, soll ich bezahlen?
Nein Danke :-P
gerd.
Gast
Sehr geehrte Frau Seyboldt, mit Ihrem Artikel haben Sie mich stark verunsichert. Mir geht es auch immer um Sex, aber ich mag keine Smileys. Wie kann ich das nun sprachlich ansprechend in jeden zweiten Satz - wahlweise gern in jeden - einbauen? Nicht, dass es sich noch als evolutionärer Nachteil herausstellt, keine Smileys zu mögen. Mit besorgten Grüßen, ein Leser
:-)
Gast
:)
derSpain
Gast
Ich könnte jetzt lange ausführen wie meine Reaktion auf diesen Artikel ist, doch so früh am Morgen (halb 11 (Student) ) bin ich noch nicht richtig wach, aber zum Glück gibt es da eine Zeichenfolge die meine Emotionen bezüglich dieses Artikels recht präzise beschreibt:
-.-
Nein ums mal in Worten ein wenig auf den Punkt zu bringen: Ich finde die Autorin macht ne Welle wo kein Wasser ist.
alf
Gast
oO
Martin D.
Gast
"Das wären Dinge, die mich interessieren. Stattdessen bekomme ich dreimal die gleiche Information. Das nervt."
Ist denn hier der Zusatz "Das nervt." nicht genau so überflüssig wie ein ":-("?
T.V.
Gast
Eine Mischform von Kunst und Kommunikation quasi, ist Sex ja im abstrakten Sinn gesehen auch.
Ich seh Smileys mittlerweile mehr so als Floskeln, die eh überlesen werden, was die Nutzung aber nicht unnütz macht. Wie halt das endlose "Guten Morgen" "Tschüß" "Helau" und andere Gewohnheiten. Leider fehlt mir noch ein passender Smiley für Zynismus, den müsste ich an fast jeden Satz dranhängen, oh holde Bitterkeit!