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Industrie muß Transrapid nachbessern

■ Verkehrsausschuß sieht in ICE-Strecke eine Alternative

Bonn (AFP) – Der Verkehrsausschuß des Bundestages hat die Industrie aufgefordert, ihr Finanzierungskonzept für die geplante Magnetschwebebahn Transrapid nachzubessern. Die wirtschaftlichen Risiken müßten bei der Privatwirtschaft liegen und nicht beim Staat, wie dies in den bisherigen Angeboten vorgesehen sei, so der CDU-Abgeordnete Horst Gibtner. Wenn die neuen Vorschläge der Industrie diesen Forderungen genügten, werde die geplante Transrapid-Trasse zwischen Berlin und Hamburg als vordringlich eingestuft. Andernfalls werde die Strecke für den Bundesbahn-Schnellzug ICE ausgebaut.

Der Transrapid soll nach Angaben des Verkehrsministeriums schätzungsweise 8,5 Milliarden Mark kosten. Bis zum Jahresende will die Bundesregierung dem Parlament eine abschließende Bewertung des Projektes vorlegen. In dem mit den Stimmen von CDU/ CSU und FDP angenommenen Beschluß des Verkehrsausschusses heißt es, der Bundestag halte eine weitgehend privatwirtschaftliche Lösung für notwendig, um das Transrapid-Projekt zu verwirklichen. Zur Zeit laufen nach Angaben aus dem Verkehrsministerium Gespräche mit den Firmen Siemens, Thyssen und Daimler-Benz, die ihre Finanzierungskonzepte mit der Deutschen Bank und der Kreditanstalt für Wiederaufbau erarbeitet und im März vorgelegt hatten. Die Entscheidung des Ausschusses habe für diese Verhandlungen nun einen Zeitrahmen vorgegeben, hieß es im Verkehrsministerium. Bisher versuchten die beteiligten Firmen, das Risiko eines Scheiterns des Projektes „noch zu sehr auf die öffentliche Hand zu verlagern“.

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