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Indonesische Literatur: Wieder Schriftstellerin als Hochstaplerin entlarvt

Traditionell ist die indonesische Literatur eine der kleinsten der Welt. In der ohnehin schon winzigen Literaturszene des Inselstaats werden kaum Romane oder Erzählungen verfasst, nur verschwindend wenige Bücher werden verlegt. Von Kritikern wird inzwischen die Frage aufgeworfen, ob die indonesische Literatur überhaupt existiert. Die meisten Schriftsteller Indonesiens sind in der übrigen Welt sowieso völlig unbekannt. Immer wieder aber kommt es zu Skandalen, wenn angebliche indonesische Autoren als Hochstapler entlarvt werden. Kurz vor der Frankfurter Buchmesse erschüttert wieder ein Eklat die Literaturwelt Jakartas. Denn die jüngst hochgelobte Nachwuchs­poetin Bintang Bin Habibi gibt es gar nicht. Sie hat auch nie ein Buch mit Gedichten vorgelegt. Dass ihr Lyrikband „Dong, dong, dong“ die Bestsellerlisten Indonesiens anführt, beruht darauf, dass Bintang Bin Habibi ein Pseudonym des Präsidenten Joko Widodo ist. Der war früher Teil des Komikerpaars Joko & Klaas und spielt seinem Volk gern schlechte Streiche. Zur Buchmesse reisen nun nur vier statt fünf indonesische Autoren.

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