■ Indien verbietet Garnelenfarmen: 5.000 Anlagen in Mangrovenwälder
Berlin (taz) – Bis zum 31. März müssen rund 4.500 Garnelenfarmer in Indien ihre Anlagen schließen. Der Oberste Gerichtshof hat in einem rechtskräftigen Urteil geregelt, daß Garnelenfarmen in Mangrovenwäldern nicht mit den Umweltgesetzen des Landes vereinbar sind. Die indische Regierung will bis zum 15. April prüfen, ob die Farmer den Zuchtbetrieb eingestellt haben. An einem Gesetz über die Shrimpsfarmen arbeitet sie noch. 90 Prozent der rund 5.000 Anlagen müssen nach dem Urteil schließen, schätzt Heike Henn von der Aktionsgemeinschft Solidarische Welt. Sie arbeitet mit der indischen Campaign against Shrimp Industries zusammen. Die hatte bereits vor zwei Jahren ein vorläufiges Urteil gegen die Garnelenfarmen erreicht. Seitdem haben Züchter ihre Anlagen nicht weiter ausgebaut oder geschlossen.
Mangrovenwälder schützen die Küste vor Überschwemmungen und Sturmfluten. Robin Wood schätzt, daß rund 80 Prozent der weltweiten Mangrovenwälder geschädigt sind. Die Wälder zwischen Süß- und Salzwasser sind bei Garnelenzüchtern beliebt. Die Gezeiten spülen alle sechs Stunden frisches Wasser in die Zuchtbecken und versorgen so die Millionen Tiere. Nach einigen Jahren sind die Zuchtbecken jedoch durch Fäkalien verseucht und unbrauchbar. Die Züchter ziehen weiter und hinterlassen der Bevölkerung unbrauchbaren Boden. Der Großteil der in Indien gezüchteten Garnelen wird exportiert. ufo
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