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In Berlin entdeckt: Das Bernsteinzimmer

■ Seit Jahren kennt die Wahrheit den Ort, an dem das millionenschwere Kunstwerk untergebracht ist

Berlin (taz) – Es muß endlich Schluß sein mit dem Rummel um das angeblich – jedenfalls in Teilen bzw. sehr kleinen Teilen – wiederentdeckte Bernsteinzimmer. Vor allem muß Schluß sein mit den unsäglichen Behauptungen der Leipziger Volkszeitung, wonach der Leipziger Tischler Johannes Elste Ende der 70er Jahre eine Kommode aus dem Kunstwerk restauriert haben will und das Bernsteinzimmer folglich irgendwo im sächsischen Raum untergebracht sei. „Die hast du schon mal gehabt“, soll der Tischler sich gedacht haben, als er die Kommode auf einem Foto im Geo-Magazin erblickte. Die „gute Qualität“ des Möbels habe sich „einfach eingeprägt“. Bei „guten Stücken“ sei es auch üblich gewesen, daß er Fotos von seiner Arbeit gemacht habe.

Unfug! Das Bernsteinzimmer befindet sich seit Jahren in Berlin. Es gehört Herrn F. W. Bernstein, Wahrheit-Lesern durch seine Gedichte und Illustrationen bestens bekannt, und wird von ihm regelmäßig liebevoll entstaubt und aufgeräumt. Mit Ausnahme des jetzt in Bremen aufgetauchten Mosaiks ist das Bernsteinzimmer übrigens komplett erhalten. Auch die dreißig Bananenkisten, in denen das Zimmer einst transportiert wurde, haben dank sorgfältiger Pflege die langen Jahre unbeschadet überstanden. Ebenfalls unbeschadet blieb Herr Bernstein von der Tatsache, daß er seine Zeichnungen in einer immerhin 250 Millionen Mark teuren Umgebung anfertigt. „Ich mache mir nicht viel aus Millionen“, erklärte er der taz.

Das Bremer Mosaik würde er allerdings gern überstellt bekommen, vor allem, nachdem sowohl Potsdamer Kunstexperten als auch Sachverständige aus St. Petersburg seine Echtheit zweifelsfrei festgestellt haben. „Man nimmt ja nicht jeden Ramsch“, sagt der Professor. Darüber hinaus würde er sich sehr freuen, „endlich den kahlen Fleck an der hinteren Wand überdecken zu können“. Die Wahrheit-Redaktion unterstützt dieses Anliegen und fordert die sofortige Rückgabe des Bildes. Das Bremer Mosaik soll in der Wahrheit-Redaktion hinterlegt werden. Um Herrn Bernstein vor Stefan Aust zu schützen, geben wir seine Adresse nämlich nicht bekannt.

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