: In Afghanistan vom Tode bedroht
betr.: „Taliban: Wer in der Bibel liest, dem droht der Tod“, taz vom 8. 8. 01
Islam-Mission ist Verführung, keine Heidenmission. Dass „reaktionäre Evangelikale“ – wie die evangelische Kirche sich gegenüber der taz zu Recht äußerte – in Afghanistan vom Tode bedroht sind, ist nicht hinnehmbar. Man muss alles daran setzen, ihre Leben zu retten. Aber freilich sind diese Missionsversuche wirklich ein Skandal. Genauso skandalös, wie wenn sie versuchten, Katholiken zu missionieren. Muslime haben den gleichen Gott Abrahams wie wir Christen. Und selbst Jesus wird von ihnen als Prophet verehrt.
Was die Gottesvorstellung anlangt, können wir Christen viel lernen vom Islam. [...] Ich vermisse eine noch viel deutlichere und für alle vernehmbare Sprache der evangelischen Kirchen gegenüber den reaktionären Auswüchsen der Evangelikalen.
HORST KIRCHMEIER, ev. Religionslehrer, Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen