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Immer weniger Zeitungsleser

■ Verlegertagung beklagt Leser- und Anzeigenrückgang

Die Zeitungen in der Bundesrepublik haben ihren Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nur noch um 0,8 Prozent steigern können. Im gesamten Vorjahr hatte die Steigerung noch 7,5 Prozent betragen. Die Erwartungen für 1993 müssen nach Angaben des Hauptgeschäftsführers des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Dirk Barton, angesichts weiter zurückgehenden Anzeigengeschäftes und stagnierender Auflagenentwicklung niedrig angesetzt werden.

Vor Journalisten betonte Barton am Donnerstag in Bonn, die 386 Zeitungen der Bundesrepublik hätten mit einer Gesamtauflage von 26 Millionen Exemplaren in dem insgesamt „zufriedenstellenden Jahr 1992“ ihre Stellung als „unverzichtbares Informationsmedium und Werbeträger Nummer 1“ halten können. 1993 habe jedoch schwere Einbrüche im Anzeigengeschäft gebracht. In den ersten acht Monaten seien die Anzeigen um rund zehn Prozent zurückgegangen, am stärksten die Stellenanzeigen mit 34 Prozent.

Die Umsatz-und die Tarifentwicklung werden die wichtigsten Themen während des BDZV- Kongresses am 4. und 5. Oktober in Hannover sein. Im Mittelpunkt steht außerdem eine Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach zu den Erwartungen junger Leute zwischen 14 und 29 Jahren an das Medium Zeitung. Erste Ergebnisse zeigen, daß rund 52 Prozent dieser Altersgruppe Zeitungsleser sind und das Medium in hohem Ansehen steht.

Weitere Themen des Kongresses sind die Auswirkungen der Altpapierverordnung sowie die Gebührenänderungen der Post für den Postzeitungsdienst.

dpa

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