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Immer mehr C-Waffen im Irak entdeckt Vorwürfe auch gegen US-Kriegsführung

New York/Washington (ap) — Die irakischen Behörden versuchen entgegen den Waffenstillstandsvereinbarungen zur Beendigung des Golfkrieges offenbar immer noch, größere Mengen von Massenvernichtungsmitteln vor den Inspektoren der Vereinten Nationen zu verbergen. Wie die UNO in New York abend mitteilte, entdeckten UNO-Inspektoren in Muhammadiat, westlich der irakischen Hauptstadt, ein von der Bagdader Führung nicht deklariertes Waffenlager mit Tausenden chemischer Sprengköpfe. US-Präsident Bush warf Irak die fortgesetzte Mißachtung der UNO-Waffenstillstandsresolutionen vor.

Schwere Verletzungen der Genfer Konvention während des Golfkriegs hat die US-Menschenrechtsorganisation „Middle East Watch“ den USA und ihren Alliierten, aber auch dem Irak wegen seiner Scud- Angriffe auf Saudi-Arabien und Israel vorgeworfen. In einem am Samstag vorab veröffentlichten Bericht kritisiert sie sowohl die Wahl der Ziele und Tageszeiten bei Bombardierungen als auch den Einsatz bestimmter Waffengattungen beim Angriff auf Städte, was zu unnötigen Opfern unter der Zivilbevölkerung geführt habe.

Mit dem 400 Seiten starken Dokument will die Menschenrechtsorganisation dem von den Militärs erweckten Anschein eines „nahezu makellosen“ Kriegs entgegentreten. Die Untersuchung basiert in erster Linie auf Befragungen von Irakern und Gastarbeitern aller Nationalitäten, die nach Jordanien geflohen waren.

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