das wetter: Ich sah sie stehen da
„Nun, sie war fast siebenunddreißig, ihr wisst, was ich meine? Und sie sah einfach unvergleichlich aus! Wie hätte ich da mit einer anderen tanzen können, als ich sie dort stehen sah?“ Arthur räusperte sich verlegen. „Nun, sie sah mich an“, trällerte er indes weiter, „und ich, ich konnte sehen … dass ich mich über kurz oder lang in sie verlieben würde.“ Huch, dachten da die Hochzeitsgäste. Wo sollte das noch hinführen? „Sie würde nicht mit einem anderen tanzen, oh“, hob Arthur Esch zum Refrain aus, „als ich sie dort stehen sah!“ Die Tinte unter dem Ehevertrag war noch nicht ganz trocken, da schwitzte die Hochzeitsgesellschaft schon die Tischdecken voll. Puh, diese knisternde Erotik! Diese lüsterne Rede des Bräutigams! Die Tafelrunde stand in Flammen. Selbst die hartgesottene Brautjungfer Montserrat fächelte sich Luft zu. Peggy selbst hatte nur Augen für ihn. Da hatten die Pilzdeze und ihr Lied ganz recht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
