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IWF-Schelte für Italien

Mailand (dpa) — In ihrem jüngsten Lagebericht haben die Kontrolleure des Internationalen Währungsfonds (IWF) die italienischen Wirtschafts- und Währungsbehörden aufgefordert, spätestens bis Ende 1993 die öffentlichen Finanzen in Ordnung zu bringen. Dabei spart der IWF nicht mit Vorwürfen, daß Regierung und Parlament in Rom die Hochkonjunktur der 80er Jahre nutzlos verstreichen ließen, um das Staatsdefizit abzubauen. Jetzt werde alles viel schwieriger, da nicht nur die internationale Konjunktur wieder abwärts gerichtet sei, sondern auch die Energiekosten und damit die Inflation weltweit wieder zunähmen. Die IWF-Experten warnen die italienische Regierung davor, die Stabilisierung hauptsächlich über Steuererhöhungen zu betreiben. Notwendig sei vielmehr eine rigorose Sparpolitik und die Sanierung der Hauptdefizitbringer — des staatlichen Gesundheitsdienstes, des Verkehrswesens und der Sozialversicherung. Die IWF-Kontrolleure fordern die italienische Regierung außerdem auf, auf die Lohn- und Gehaltsentwicklung dämpfend einzuwirken, da sonst die Wirtschaft des Landes Gefahr laufe, an internationaler Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen.

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