: IWF: 555 Milliarden Kapitalflucht
Washington (afp) - Durch Kapitalflucht vornehmlich in die Vereinigten Staaten sind den Ländern der Dritten Welt zwischen 1974 und 1985 umgerechnet etwa 555 Milliarden Mark für die Binnenwirtschaft verlorengegangen. Diese Zahl nannten Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) in einem Bericht, der am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde. Rund die Hälfte der im Ausland investierten Gelder kamen demnach aus Lateinamerika, wo mehrere Länder zu den am höchsten verschuldeten Nationen der Welt zählen. Erste Zahlen aus dem Jahr 1986 besagen, daß beispielsweise Brasilien etwa 1,8 Milliarden Mark und den Philippinen rund drei Milliarden Mark durch Kapitalflucht entgangen sind. Es gibt allerdings auch Gegentendenzen, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Übersicht der Morgan Guarantee Trust Company hervorgeht, einer der größten internationalen Banken. Danach sind im vergangenen Jahr umgerechnet 2,4 Milliarden nach Nigeria zurückgeflossen, rund 1.600 nach Mexiko und knapp 1.500 Mark nach Chile.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen