■ ITALIEN: Neofaschisten unter neuer Führung
Rom (taz) — Als Konsequenz aus der Wahlniederlage in Sizilien — eine Halbierung des Potentials auf unter vier Prozent — hat Italien neofaschistische Partei Movimento sociale/ Destra nazinale (MSI/DN) einen neuen Vorsitzenden gewählt: Gianfranco Fini, 39, bereits vor vier Jahren nach dem Abtritt des Parteisekretärs Giorgio Almirante und auf dessen Empfehlung Sekretär, tritt an die Stelle des seit eineinhalb Jahren amtierenden Pino Rauti, 64, der sein Amt zur Verfügung gestellt hatte: Seine Öffnung nach links, von Kungeleien mit den Sozialisten bis zum versuchten Einbruch in das orientierungslose Wählervolk der Kommunisten, hat sich nicht ausgezahlt. Fini hält unverdrossen die Fahne des alten Faschismus hoch und hofft auf Zuläufe aus dem Norden. Dort jagen abspalterische regionalistische „Ligen“ ebenso wie deutschtümelnde Südtiroler einigen nationalbewußten Schichten von „genuinen“ Italienern Angst ein.
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