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Archiv-Artikel

IRA verschrottet nichts

Untergrundgruppe will Waffen doch nicht vernichten: Grund sind Vorwürfe wegen des Belfaster Bankraubs

BELFAST ap ■ Die Irisch-Republikanische Armee (IRA) hat ihr Angebot einer vollständigen Entwaffnung zurückgezogen. Nach wiederholten Unterstellungen aus London und Dublin, die Gruppe sei für einen Millionen-Bankraub verantwortlich, sei man mit der Geduld am Ende, hieß es. Katholische und protestantische Politiker in Nordirland verurteilten die Entscheidung und appellierten an die IRA, den Friedensprozess nicht gänzlich zu Fall zu bringen. Solange die IRA ihre Waffen nicht abgibt, sind die Protestanten nicht zur Zusammenarbeit mit der IRA-nahen Sinn Féin bereit. Die zeigte Verständnis für den Protest der IRA. Die auch von Katholiken getragenen Sozialdemokraten hielten dagegen, die Haltung der IRA mache einen Frieden unmöglich, da sie die Protestanten in ihrem tiefen Misstrauen bestätige. Mit ihren „Mafia-Methoden“ unterlaufe die IRA selbst ihr Ziel einer Vereinigung zwischen Nord- und Südirland.