■ INTERVIEW MIT WOLFGANG THIERSE: Tribunal soll keine Orgie der Rechthaberei sein
Berlin (taz) — Wolfgang Thierse, stellvertretender SPD- Vorsitzender, will wie auch Wolfgang Ullmann und Friedrich Schorlemmer ein Tribunal zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit initiieren. Unter Tribunal dürfe man sich keine Aburteilungsveranstaltung vorstellen, sondern den Versuch des öffentlichen Gesprächs über ein System und das Verhalten der Menschen, die zum Funktionieren des Systems beigetragen haben. Gegenüber westlicher Kritik fordert Thierse die Chance ein, daß die Ostdeutschen eigene Wege der Vergangenheitsbewältigung gehen können und nicht gezwungen werden, bundesdeutsche Geschichte im Zeitraffer zu wiederholen. SEITE 11
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen