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IG Metall streitet für Flächentarife

■ Riester droht mit Lohnkämpfen in den Betrieben

Frankfurt (AP/taz) – Die IG Metall will notfalls in den Betrieben über Lohnerhöhungen verhandeln, sollten die Arbeitgeber, wie angekündigt, einen Unternehmensverband ohne Tarifbindung gründen. „Wenn Gesamtmetall sich atomisiert, verschwindet nur Gesamtmetall“, sagte gestern der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Walter Riester. Der Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Werner Stumpfe hatte den von der IG Metall angeregten Beschäftigungspakt für tot erklärt und die Gründung eines zweiten Unternehmensverbandes ohne Tarifbindung angekündigt.

Nach Riesters Auffassung ist dies eine Aufforderung zur Tarifflucht. Dieser Kurs müsse korrigiert werden; er sei nicht nur die „Irrfahrt eines einzelnen“. Die IG Metall werde den Flächentarifvertrag nicht zu einer Ansammlung unverbindlicher Empfehlungen verkommen lassen. Die Gewerkschaft werde künftig überprüfen, ob ein Unternehmen tarifgebunden ist. Sei dies nicht der Fall, folgten Verhandlungen und gegebenenfalls ein Arbeitskampf auf betrieblicher Ebene. Riester betonte, das Bündnis für Arbeit sei „sehr lebendig“, wie der jüngste Abschluß in der Stahlindustrie zeige.

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