IFA GALERIE : Auf der Khiaban-e Enghelab: Aufruhr als Ziel
8.778.535 Menschen leben in der iranischen Metropole Teheran. Ihre bekannteste Straße verbindet die Universität mit dem Staatstheater. Es ist die Khiaban-e Enghelab, die „Revolutionsstraße“. Egal ob in ruhigen Zeiten oder in Zeiten des Aufbegehrens, diese Straße gehört dem Widerstand. Bereits 1951 versammelten sich hier Unterstützer des demokratisch gewählten Premierministers Mosaddegh. 1979 galt sie als Zentrum der islamischen Revolution, 2009 Protestierten dort Tausende gegen die Wahlfälschungen Ahmadinedschads. Sind die revolutionären Massen verschwunden, bevölkern Studenten die Cafés zwischen den Buchhandlungen, die sich über Kilometer hinziehen. Mitten im geschäftigen Gewusel bieten mobile Händler verbotene Bücher an. „Ganz gleich in welche Richtung der Straße man sich bewegt, das Ziel ist der Aufruhr“, so der vielfach ausgezeichnete Künstler Ayat Najafi, der 1971 in Teheran geboren, heute in Berlin lebt. In einer Kollage aus Film, Kunst und Literatur wird er entlang der Khiaban-e Enghelab durch die Revolutionsgeschichte führen. MJ
■ Heute, 19 Uhr, Eintritt frei, Linienstr. 139/140