piwik no script img

Hurrikan in El SalvadorIda bringt Tod und Verwüstung

Der Wirbelsturm Ida kostet mindestens 125 Menschen das Leben. Der Hurrikan löste durch heftigen Regen massive Überschwemmungen und Erdrutsche aus.

Eine Straße und ihre Häuser versinkt im Schlamm: Verapaz, El Salvador. Bild: dpa

SAN SALVADOR taz | Es waren nicht die Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern, es war der Regen, der Tod und Verwüstung brachte. Mindestens 125 Menschen starben am Wochenende in El Salvador, als der Hurrikan Ida über den zentralamerikanischen Kleinstaat hinwegzog. Sie wurden von Fluten mitgerissen oder von Erdrutschen verschüttet. Die gemeldete Zahl der Toten dürfte in den kommenden Tagen weiter steigen. In der Nacht zum Montag wurden noch über 80 Menschen vermisst. Aus etlichen von der Umwelt abgeschnittenen Dörfern im Landesinneren gab es noch keine Nachrichten. Präsident Mauricio Funes rief am Sonntag abend den nationalen Notstand aus. Ida war über Nicaragua schon zum tropischen Tief heruntergestuft worden, gewann dann aber noch einmal an Kraft. Seit dem Hurrikan Mitch, der vor elf Jahren in Zentralamerika über 10.000 Tote zurückließ, hat es in El Salvador nicht mehr so geregnet. Damals waren innerhalb von drei Tagen 600 Millimeter Niederschlag gefallen. Ida brachte in 24 Stunden 355 Millimeter Niederschlag. Gut 80 Prozent davon fielen innerhalb von nur drei Stunden in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Fluten hatten vor allem in der zentral gelegenen Provinz San Vicente und in der Hauptstadt San Salvador zahlreiche Erdrutsche und Überschwemmungen zur Folge. 7000 Menschen wurden in Notunterkünften untergebracht. Der Hurrikan zog von El Salvador quer über die mittelamerikanische Landbrücke in den Südosten von Mexiko und dort vor die karibischen Küste in Richtung USA. In der Nacht zum Dienstag sollte er westlich von Florida auf Land treffen. Auch in Nicaragua, Honduras und Guatemala hat Ida Überschwemmungen und Erdrutsche ausgelöst. Tote wurden aus diesen Ländern nicht gemeldet. Im Mexiko blieben die Schäden gering.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!