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Hungerstreik für türkische Gefangene

Köln (taz) - Mit einem befristeten Hungerstreik, der am vergangenen Montag begann und noch bis zum Samstag andauern soll, machen derzeit 15 Türken in der Kölner Bottmühle auf die Lage der politischen Gefangenen in der Türkei aufmerksam. Nach Einschätzung ihrer Organisation „Revolutionäre Jugend in Europa“ befinden sich immer noch rund 20.000 politische Häftlinge in türkischen Gefängnissen, die niemals einem ordentlichen Gericht vorgeführt wurden und in vielen Fällen sogar gefoltert werden. Mit ihrem Hungerstreik wollen die 15 Türken auch an das Todesfasten von vor drei Jahren in den türkischen Gefängnissen Sagmalcilar und Metriz erinnern. Damals waren nach 75 Tagen vier der fünfhundert Hungernden für die Verbesserung der Haftbedingungen gestorben. Einer der Kölner Hungerstreikenden, Mehmet Kalan, schildert das Verfahren, dem viele der politischen Gefangenen in der Türkei ausgesetzt sind: „Nach der Verhaftung wird man zunächst bis zu 90 Tage ohne Gerichtsverfahren gefangen gehalten und gefoltert, um ein Geständnis zu erpressen. Dann wird man von einem politischen Gericht verurteilt und danach wieder gefoltert - es sei denn, man verrät Genossen oder horcht Mitgefangene aus.“ wul

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