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Hüttendorf geräumt

Papenburg Nach teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen DemonstrantInnen und Polizei ist am Sonntag das Hüttendorf an der geplanten Mercedes-Teststrecke in Papenburg (Kreis Emsland) zerstört worden. Eine Baufirma entfernte mit schwerem Räumgerät 18 Hütten auf dem Gelände. Nach Angaben eines Sprechers der Bezirksregierung Weser-Ems hatten die BewohnerInnen das Gelände vor der Räumung verlassen. Seit dreieinhalb Jahren versuchen vorwiegend junge Leute, mit dem Hüttendorf „Anatopia“ die geplante Teststrecke zu verhindern.

Nachdem es am Samstag zu Auseinandersetzung am Rand des Dorfes zwischen UnterstützerInnen und Polizei gekommen war, zog die Polizei 350 PolizistInnen zusammen. Hüttendorf-UnterstützerInnen hatten am Samstag nachmittag eine Kreisstraße mit brennenden Barrikaden versperrt. Die UnterstützerInnen bewarfen die filmenden Polizeiwagen laut Polizei mit Flaschen, Steinen und Stahlkugeln. Verletzt wurde jedoch niemand. Später umstellte die Polizei das Dorf, vor der Zugbrücke postierten sich Räumfahrzeuge. Am Samstagabend dann verließen die BewohnerInnen ihr Dorf. Die Bagger räumten das Gelände.

Die Polizei wird, so die Bezirksregierung, auch in den kommenden Tagen anwesend sein, um eine Wiederbesetzung zu verhindern. Anfang der Woche wird der Bau der 12,8 Kilometer langen ovalen Teststrecke begonnen. taz/dpa

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