: Hüte gibt's bald netter im „Land des Lächelns“
Weil der Kampf hart ist für Kaufhauskonzerne in Zeiten sinkender Einkommen, schwingen sich ihre Marketingschwätzer zu neuen Höhen auf. Zum „Warenhaus der Zukunft“ will sich der Karstadt-Konzern umbauen: „Szenische Präsentationen“ sollen die Kauflust stärken. Und eilige Kunden können sich etwa einen komplett gedeckten Tisch gleich nach Hause liefern lassen. Die Verkäufer werden in Zukunft mit Krämpfen in den Mundwinkeln nach Hause kommen, denn der stellvertretende Vorstandschef Jürgen Krüger kündigte ein „Land des Lächelns“ an, in dem sogar die Salatköpfe in der Gemüseabteilung alle sieben Minuten von einer Berieselungsanlage geduscht werden. Die Ramschecken sollen verschwinden, genauso wie 40 Prozent der bisherigen Artikel im Sortiment. Das macht nicht nur das Bild edler, sondern senkt auch die Kosten für die Lagerhaltung. Gestern wurde das erste, für 18 Millionen Mark umgebaute Kaufhaus in Düsseldorf eröffnet. Wenn es den Kunden gefällt, sollen ab 1998 alle anderen Häuser des Konzerns dem Konzept folgen. Foto: Max Lautenschläger
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