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Honecker fordert atomwaffenfreie Zonen

Ost-Berlin (ap) - Mit einem Abrüstungsappell hat DDR-Staats und Parteichef Erich Honecker am Montag in Ost-Berlin ein internationales Treffen über kernwaffenfreie Zonen eröffnet. Vor mehr als 1.000 Politiker aus über 100 Ländern sagte Honecker, ein kernwaffenfreier Korridor würde die militärische Konfrontation in Europa spürbar vermindern. Der SED-Chef schlug ferner die „Einrichtung von Mechanismen zur friedlichen Krisenregulierung und Verhinderung militärischer Zwischenfälle in Mitteleuropa“ vor. Er sagte: „Das könnte zum Beispiel ein heißer Draht zwischen Prag, Berlin und Bonn sein.“ An dem dreitägigen Treffen im Ost-Berliner Palast der Republik nehmen auch bundesdeutsche Politiker von FDP, SPD und den Grünen teil, darunter der sozialdemokratische Abrüstungsexperte Bahr und der stellvertretende FDP -Fraktionsvorsitzende Ronneburger. CDU und CSU hatten ihre Teilnahme dagegen abgesagt.

Ronneburger erklärte, daß die FDP die Bildung kernwaffenfreier Zonen nicht für geeignete Schritte zur Verbesserung der Sicherheit in Europa halte. „Ein bloßes Auseinanderrücken der nuklearen Arsenale würde die Sicherheit nicht erhöhen, sondern nur eine Illusion größerer Sicherheit schaffen“, betonte Ronneburger.

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