: Honecker-Gespräch brachte Durchbruch
Ost-Berlin (ap) - Die DDR-Bürger, die tagelang in der Ständigen Vertretung der BRD in Ost-Berlin ausgeharrt hatten, um ihre Ausreise zu erzwingen, sind in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Westdeutsche Diplomaten bestätigten gestern, die DDR-Behörden hätten den Zufluchtsuchenden Straffreiheit, aber nicht die Ausreise in die Bundesrepublik zugesichert. Der Ostberliner Anwalt Wolfgang Vogel und der amtierende Leiter der Ständigen Vertretung, Staab, hatten nach einem mehrstündigen Gespräch am Mittwoch nachmittag eine Lösung der „heiklen Lage“ erreicht und die Besetzer zum Aufgeben überredet. Ein Durchbruch sei bereits beim Neujahrsempfang für das diplomatische Corps im Ostberliner Staatsratsgebäude erzielt worden. Dabei hatte DDR-Staats- und Parteichef Honecker mit Staab gleich zweimal über die Fälle gesprochen. Über die sechs in die Prager Botschaft der BRD geflüchteten DDR -Bürger wurde zunächst nichts bekannt.
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