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Homosexuelle Partnerschaften

betr.: „Der Streit fängt endlich an“, Kommentar von Jan Feddersen, taz vom 7. 12. 99

Der Streit fängt an?

Die Diskussion über die rechtliche Anerkennung homosexueller Partnerschaften begann in Deutschland vor zehn Jahren. Viel wurde seither erreicht: SPD und Grüne haben auf Parteitagen und in Gesetzentwürfen gleiches Recht für homosexuelle Paare gefordert, Meinungsumfragen zufolge unterstützt eine stabile Mehrheit in der Bevölkerung diese Forderung.

Völlig unverständlich ist daher, dass die Justizministerin von den Forderungen der SPD aus der letzten Wahlperiode nichts mehr wissen will. Ein Aliud, nicht ein gleichwertiges Ersatzinstitut zur Ehe, sollen die Homosexuellen erhalten. Und dankbar sollen sie gefälligst sein!

Protestanten kommt die Begründung eigentümlich bekannt vor: Die Homosexuellen sollen die „Begrenztheit ihrer Lebensform“ erkennen, fordert die EKD von Lesben und Schwulen. Die Justizministerin will auch nicht, dass Homosexuelle sich mit Heterosexuellen vergleichen. Sie seien schließlich unvergleichlich anders. Deshalb ist doch Gleichberechtigung schon die falsche Fragestellung, oder?

Die Debatte um die Würde der Homosexuellen hat in der Tat erst begonnen. Peter Kraume, Köln

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