piwik no script img

Holmes Brothers

Brüder, gemeinsam singende, haben etwas Rührendes. Schließlich waren sie nicht von Anfang an einfach Brüder, sondern teilten sich in ältere und jüngere, größere und kleinere, stärkere und schwächere, in die oben und die unten, die die hauen und anderen, die getreten werden. Familien sind Klassengesellschaften mit natürlicher Auslese und wer nicht aufpaßt, kriegt eins auf die Nüsse. Für harmonische Gesänge scheint das nicht der rechte Nährboden.

Bei den Brüdern Holmes aus New York scheint die Zeit alte Wunden vernarbt zu haben, die gemeinsame Produktion musikalischer Harmonie jedenfalls gehört zu ihren alltäglichen Übungen. Verstärkt durch Popsy Dixon, den Schlagzeuger und Sänger, turteln sich Wendell (g, voc) und Sherman (b, voc) durch die angegospelten Harmonien, singen gemeinsam, dreistimmig, spielen dazu auf ihren Instrumenten und beweisen, daß lebendige Soul-Musik weder Sampler noch Glitzerhose braucht.

Zwei arbeitsfreie Tage während ihrer Europa-Tournee, nutzte das Kito, um die drei Musiker zu ihrem einzigen Gastspiel in Deutschland zu verführen.

KITO, 20.30 Uhr

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen