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Hohe Kinderkrebsrate in Bevern

■ Bips ging Anfangsverdacht nach: Krebsrate viermal so hoch

In Bevern im Landkreis Holzminden erkranken Kinder und Jugendliche bis 20 Jahre fünfmal häufiger an Leukämie als im gesamten Landkreis. Das ergab eine „Task-Force-Studie“ des Bremer Instituts für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS), die am Donnerstag abend in Bevern vorgestellt wurde. Verglichen mit den Daten des Krebsregisters im Saarland sei das Erkrankungsrisiko in Bevern sogar mehr als siebenmal so hoch.

Die Task-Force-Studie ist eine Art Feuerwehr-Untersuchung, mit der ein Anfangsverdacht von überhöhten Leukämieraten in Bevern jetzt bestätigt worden ist. Zwischen Februar und Juni dieses Jahres werteten die Bremer Wissenschaftler insgesamt 197 Fälle von Leukämie und Lymphdrüsenkrebs aller Altersklassen aus den Jahren 1980 bis 1993 aus.

Als mögliche Ursachen für das erhöhte Erkrankungsrisiko in Bevern werden Emissionen von Lösungsmitteln durch eine Möbelfabrik und einen Spanplattenhersteller am Ort sowie Altlasten diskutiert. Zur Aufklärung einzelner Risikofaktoren hält der Leiter des BIPS, Prof. Eberhard Greiser, eine weiterführende Fall-Kontroll-Studie für unerläßlich. Dafür sollen alle Leukämie-Patienten des Kreises Holzminden und pro Patient zehn gesunde Vergleichspersonen intensiv befragt werden. dpa

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