: Hoffnung zerstört - betr.: "Bischofs-Veto", taz vom 30./31.3.1996
Ä...Ü Die meisten homosexuellen Männer und Frauen haben in ihrem Leben Demütigungen, Herabsetzungen von Kirche, Staat und Gesellschaft, am Arbeitsplatz und zu Hause erfahren müssen. In der Abschlußerklärung der Synode heißt es: „Die Synode setzt sich dafür ein, verbindliche und auf Dauer angelegte eheähnliche Partnerschaften als Lebensformen anzuerkennen.“ Diese Erklärung war für die gläubigen Schwulen und Lesben der Nordelbischen Kirche ein Zeichen der Hoffnung, daß ihre Kirche endlich mit dem Verurteilen der Lebensform und somit auch der Menschen aufhört.
Mit dem Veto haben die beiden Bischöfe diese Hoffnung zerstört. Das Veto trifft viele gläubige Homosexuelle, die trotz kirchlicher Diskriminierung ihrer Lebensform noch Kirchenmitglieder und damit auch Kirchensteuerzahler sind.
Die ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e. V. Regionalgruppe Hamburg wird diese erneute Form der Diskriminierung nicht hinnehmen. Wir protestieren gegen das Veto der Bischöfe Kohlwage und Knuth und fordern sie auf, das Veto zurückzunehmen. Wir werden deshalb Ä...Ü eine Unterschriftenaktion starten, in der die Bischöfe aufgefordert werden, das Veto zurückzunehmen.
Mit besten Grüßen
Reinhard Schünemann, Vorsitzender HuK Hamburg e. V.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen